Krieg gegen die Ukraine: Städtisches Klinikum startet Spendenaktion für Odessa
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Das Klinikum sammelt Spenden für medizinische Hilfsgüter für die Menschen in Odessa.
© Quelle: Heiko Hesse
Brandenburg/H. Das Städtische Klinikum Brandenburg startet eine Spendenaktion für die Opfer des Krieges gegen die Ukraine. Seit Montagabend werden Geldspenden eingesammelt, um noch in dieser Woche Hilfsgüter auf die Reise nach Odessa schicken zu können.
„Als uns eine Hilfsanfrage aus der Ukraine erreicht hat, haben wir keine Sekunde gezögert. Sofort haben wir begonnen, einen Hilfsgütertransport in eine umkämpfte Region zu organisieren“, schreibt das Klinikum in einer Mitteilung.
Der Transport soll nach Odessa gehen. Die Hilfsgüter aus Brandenburg an der Havel werden mit Vertretern der dortigen Verwaltung verteilt, erklärt Klinikum-Sprecher Björn Saeger.
Hilfsanfrage vom Bürgermeister-Büro in Odessa
Persönliche Kontakte der Klinikum-Geschäftsführerin Gabriele Wolter haben zu Hilfsanfragen geführt, die von den Büros des Gouverneurs der Region sowie des Bürgermeisters der Stadt Odessa ausgehen. Die Politiker dort möchten die Versorgung ihrer Bevölkerung sicherstellen, da momentan noch die meisten internationalen Hilfeleistungen an andere Städte in der Ukraine gehen.
„Höchste Eile ist geboten, da Odessa nach Angabe lokaler Quellen bombardiert wird und man nicht vorhersagen kann, wie lange die Stadt noch zuverlässig erreichbar sein wird“, erklärt Saeger.
Krisenerfahrene Transporteure
Größtmögliche Sicherheit der Hilfstransporte in dem kriegsgebeutelten Land soll dadurch gewährleistet werden, dass „sehr krisenerfahrene Transporteure der Zureck Logistik GmbH“ die Aufgabe übernehmen. Mitarbeiter des DRK und Dolmetscher begleiten die Fahrer.
Personal aus dem Klinikum wird nicht mitfahren. Dass auf dem Rückweg Menschen aus der Ukraine mitgenommen werden, ist nicht möglich, weil die Gütertransportfahrzeuge die für Personentransporte nicht geeignet sind.
Klinikum braucht Geldspenden
Die Spendenaktion ist bereits angelaufen. So stellen die unternehmenseigene Apotheke und der Zentraleinkauf Medikamente und Verbandsmaterialien zusammen.
Der Transport nach Odessa soll noch in dieser Woche starten. Neben den medizinischen Hilfsmitteln wird ein 40-Tonner auch mit Lebensmitteln beladen. Regionale Partner wie der Metro-Markt und der Rewe-Markt in der Neuendorfer Straße von Karen Laute haben ihre Unterstützung zugesichert.
Spende für schnelle medizinische Hilfe
Natürlich muss eine solche Aktion finanziell gestemmt werden. Dazu dient die nun angelaufene Spendenaktion des Klinikums. Es wird explizit darum gebeten, keine Sachspenden einzureichen.
Wer etwas für die Menschen in der Ukraine spenden will, kann dieses Konto nutzen: Empfänger: Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH; IBAN: DE47 3606 0295 1006 0370 18, Bank: Bank im Bistum Essen. Der Verwendungszweck lautet „Schnelle medizinische Hilfe für die Ukraine“.
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Sechsstellige Summe benötigt
„Als Gesundheitsversorger ist es für uns selbstverständlich, den Not leidenden Menschen aus der Ukraine zu helfen. Wir haben uns bereit erklärt, verletzte Personen aus den Kriegsgebieten zu behandeln“, begründet das Klinikum sein Engagement. Erste Spendenzusagen seien bereits eingetroffen.
Das Klinikum spricht von einem Spendenziel, das zwischen 100.000 und 200.000 Euro liege. Nur dann könne eine wirksame Hilfslieferung gewährleistet werden. „Wenn auch Sie helfen möchten, helfen Sie uns. Auch kleine Spendenbeträge helfen weiter“, heißt es in dem Aufruf des Klinikums abschließend.
Alle Informationen zu der Aktion gibt es unter www.klinikum-brandenburg.de.
Von Philip Rißling und Jürgen Lauterbach