Neues Konzept: Wie Babys mit Musik die Welt erkunden
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Beim Babymusikgarten erleben Eltern und Kinder, wie Knirpse musikalisch gefördert werden.
© Quelle: André Großmann
Brandenburg/H. Ihre Liebe zur Musik offenbart Jana Schulze Brandenburger Eltern und ihren Babys. Für die Einjährigen Mads Altmann und Jakob Ulbricht bedeutet das 45 Minuten Action. Sie tanzen, summen Melodien, schütteln Rasseleier und werfen Jongliertücher in die Luft. Während einige Knirpse trommeln, hat der 13 Monate alte Fiete Jahn einen Plan. Er läuft zum Klavier, spielt ein paar Töne, wartet gespannt auf die Reaktionen seiner Zuhörer und krabbelt wieder zurück auf den Teppich.
Frühe Förderung mit Musik
Fünf Eltern-Kind-Paare erleben bei der Klavierpädagogin Jana Schulze den Musikgarten, ein pädagogisches Konzept zur musikalischen Frühförderung. Sie sind seit der ersten Stunde dabei, der Kurs feierte im Dezember 2018 seine Premiere. Teilnehmer singen, tanzen, lachen und erleben spielerisch, was mit Klängen möglich ist. „Die gute Laune der Kinder steckt an“, sagt Mutter Sandra Weißflor.
Trommelnde und tanzende Kinder
Sie beobachtet, dass ihr Sohn Janus Wissen aus dem Musikgarten spielerisch verarbeitet, im Alltag trommelt und klassische Musik hört. „Er dreht sich dann manchmal im Kreis, streckt seine Arme aus, freut sich und applaudiert auch mal am Ende eines Liedes“, sagt die 27-Jährige der MAZ. Die Brandenburgerin ist froh, dass ihr Sohn „ihre Liebe zur Musik teilt“, denn diese ist für sie ein fester Bestandteil ihres Lebens.
Auch Christian Altmann schätzt guten Sound, der 34-Jährige greift häufiger zur Gitarre. Er möchte die Musikleidenschaft seines Sohnes Mads fördern und ist froh, wenn neue Melodien den Einjährigen begeistern. „Wenn wir zuhause die Musik anmachen, dann tanzt er immer“, sagt der Brandenburger.
Beim Musikgarten wird der Grundstein für ein Leben mit Musik gelegt, Kinder sollen dabei ohne Leistungserwartungen Musik aufnehmen und gestalten. „Gemeinsames Musizieren ist für die Kinder in dieser Entwicklungsphase Nahrung für Körper, Geist und Seele“, sagt Jana Schulze. Sie ist nach eigener Aussage die einzige Anbieterin des Konzepts in der Havelstadt.
Bewegungen und Tänze trainiert
Während der sieben Monate hat sich im Kurs viel verändert. Denn am Start war die Mehrzahl der Teilnehmer ein halbes Jahr alt. Schulze betont, dass die Kinder anfangs eher ihre Koordination mit den Händen und den Einsatz ihrer Stimme trainierten. Jetzt komme es hingegen eher darauf an, Bewegungen und Tanzabläufe zu verbessern. Die Fortschritte des Nachwuchses sind sichtbar. Aus Babys werden Kleinkinder, die durch den Raum laufen, krabbeln und mit Musik die Welt erkunden.
Energie durch Musik
Jana Schulze ist froh, die Kinder bei ihrer Entwicklung musikalisch zu begleiten und sicher, dass Musik sowohl sprachlich als auch sozial einen Beitrag leistet. „Das fängt beim Teilen und Abgeben der Instrumente an und setzt sich bei der Aussprache der Wörter fort“, sagt die Brandenburgerin. Melodien gehören für sie zu jeder Lebenslage, trösten, holen sie ab und geben neue Energie. „Ich bin gern Musiklehrerin, weil ich sehe, was dabei herauskommt, wenn ich mein Wissen weitergebe“, sagt Schulze der MAZ.
Der 13 Monate alte Fiete Jahn lebt seine Musikbegeisterung aus. Sein Vater Michael kaufte für den Junior ein kleines Keyboard, auf dem der Knirps mit Freude spielt. „Ich denke, dass man Kinder fördern muss, sei es sportlich oder musisch“, sagt Mutter Judith dazu.
Sie will mit ihrem Nachwuchs weiter die Musikgarten-Kurse besuchen und ist mit ihrem Wunsch nicht allein, denn bislang haben sich alle Eltern für die nächste Etappe der musikalischen Frühförderung angemeldet. Judith Jahn hätte nichts dagegen, wenn ihr Sohn Fiete später Klavier spielt. „Doch alles so, wie er es möchte“, sagt die 28-Jährige.
Eltern, die das Konzept des Babymusikgartens kennenlernen möchten, können eine E-Mail an info@spassamklavier.de senden. Die nächsten Kurse starten zu Beginn des Schuljahres 2019/2010.
Von André Großmann