Brandenburg an der Havel

Sterben ist Teil des Lebens: Der richtige Umgang mit einem Tabuthema

Hellmuth Henneberg moderiert die Buchvorstellung von Kristin Peters zur naturheilkundlichen Sterbebegleitung.

Hellmuth Henneberg moderiert die Buchvorstellung von Kristin Peters zur naturheilkundlichen Sterbebegleitung.

Brandenburg/H. Tod! Jeder erleidet ihn, doch noch immer ist er ein Tabuthema. „Ich wünsche mir, dass wir dem Tod ins Auge blicken, wenn er noch ganz weit von uns entfernt scheint, als einzelner Mensch und auch als Gesellschaft. Es freut mich, wenn das Stigma von Krankheit und Sterben einer herzlichen Aufnahme in unserer Mitte weichen wird.“

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Das ist das Anliegen der promovierten Agrarwissenschaftlerin und Pflanzenkundlerin Kristin Peters. Sie hat ihr Wissen und ihre Erkenntnisse bezüglich einer „naturheilkundlichen Sterbebegleitung“ in ihrem gleichnamigen Buch dargestellt.

Leitfaden für Angehörige

Damit will sie Familienangehörigen und Pflegenden einen Leitfaden an die Hand geben, der ihnen hilft, einem sterbenden Menschen die bestmögliche Pflege in der letzten Phase seines Lebens angedeihen zu lassen.

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In Kooperation mit der Fouqué-Bibliothek hat das Brandenburger Theater die Autorin jetzt eingeladen, um im Foyer des Großen Hauses ihr Buch vorzustellen. Begleitet wurde sie von dem RBB-Moderator Hellmuth Henneberg, der sie zu den wichtigsten Aspekten ihres Buches interviewt hat. Karsten Noack begleitete die Veranstaltung mit seiner Posaune.

Schockierende Diagnose

Austherapiert! In aller Regel ist diese Diagnose für unheilbar Kranke und ihre Angehörigen ein Schock, der trotz schwerer Krankheit zuvor für sie meistens total überraschend kommt.

Ein Problem ist, dass das Sprechen über ihre Gefühle vielen Menschen schwer fällt. „Die Betroffenen sind von der Situation überrumpelt“, erklärt Kristin Peters. Man solle seinen Gefühlen Raum geben. Auch viele Sterbende betrauern ihr Lebensende, so die Autorin.

Besonders wichtig seien Berührungen, die selbst dann noch einen Kontakt zum Sterbenden ermöglichen, wenn das Sprechen schon schwer fällt. Berührungen können Sterbenden, die auch ihr Körpergefühl verlieren, ein Empfinden von Sicherheit und des Aufgehobenseins vermitteln.

Naturheilmittel und ihre Wirkung

Die Autorin erklärt, dass Pflegende mit wenigen Mitteln viel erreichen können. Kristin Peters stellt einige Naturheilmittel vor, wie verschiedene Tees und Tinkturen, und erklärt ihre Wirkung. So kann beispielsweise das Johanniskrautöl Hautkrankheiten vorbeugen. Es eignet sich für Einreibungen, Massagen und Bäder.

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Auch mit Düften könne man körperliche Symptome lindern. Allerdings müsse man den Vorlieben und Abneigungen des Sterbenden Rechnung tragen und herausfinden, was er besonders mag.

Ratschläge für Pflegende

In ihrem Buch gibt Kristin Peters Ratschläge, wie ein Krankenzimmer in der häuslichen Umgebung gestaltet werden kann. Die Zuhörer erfahren, wie sich quälende Atembeschwerden lindern lassen. Auch für Probleme beim Ein- und Durchschlafen weiß die Natur vielfältigen Rat.

Bei schwerer Krankheit sei die medikamentöse Behandlung von starken Schmerzen vermutlich wirksamer, erklärt die Autorin. „Doch oft bleibt eine Art Restschmerz, der durch Zuwendung, Berührungen, sanfte Massagen, durch Fußbäder oder, sofern das noch möglich ist, durch Bäder gelindert werden kann.“ Naturheilmittel kommen auch bei Verkrampfungen, ebenso wie bei Ängsten und Depressionen zum Einsatz.

Kristin Peters, Naturkundliche Sterbebegleitung, KVC Verlag – Natur und Medizin, Essen 2018

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Von Ann Brünink

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