Der Job ist nicht für jeden gemacht: „Ein kleiner Ruck reicht schon, damit man rausfällt“-die Gebäudereiniger am BER putzen in wackeligen Körben, seilen sich von der Gebäudedecke ab, damit das Flughafenterminal sauber bleibt. Arbeit in bis zu 37 Meter Höhe. Ein Vor-Ort-Besuch.
Schönefeld. An einem Montag um die Mittagszeit steht Max Jeske in etwa 15 Metern Höhe im Korb eines Hubwagens, taucht einen Wischer in seinen Wassereimer und zieht ihn quer übers Glas. Die Scheibe ist fast ein halbes Jahr nicht mehr geputzt worden, sie hat es bitter nötig. Vögel haben den Sims oberhalb des Fensters als Sitzplatz auserkoren. Sie sitzen oft dort, und wenn sie ein Bedürfnis verspüren, erleichtern sie sich direkt ans Glas.
Weiße Schlieren ziehen sich deshalb übers Sichtfeld. Hinzu mischt sich eine fettige Schicht aus den Kerosinresten der startenden und landenden Flugzeuge. Straßenstaub hat sich auch noch darüber gelegt, weshalb Max Jeske noch ein zweites Mal nachputzen muss. Einweichen, wischen, abziehen. Dann kurz das Werk betrachten: passt. Jetzt einen halben Meter tiefer und alles wieder von vorn.