Das sagt das Land zum zweigleisigen Ausbau
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Eine Regionalbahn fährt in den Bahnhof KW ein. Sie musste warten, bis ein anderer Zug in Richtung Berlin den Bahnhof verlassen hatte. Ein zweites Gleis soll das einmal ändern.
© Quelle: Frank Pawlowski
Königs Wusterhausen. Mit ihren Plänen für den Neubau der Eisenbahnbrücke in der Storkower Straße in Königs Wusterhausen erntete die Deutsche Bahn viel Kritik. Sie galt aber weniger den Plänen selbst, sondern dem, was darin fehlt. Der Bau eines zweiten Ferngleises im Bahnhof ist nämlich nicht vorgesehen. Eine MAZ-Nachfrage beim zuständigen Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung sorgt nun für etwas mehr Klarheit. Der zweigleisige Ausbau ist demnach nicht vom Tisch. Aber wann er kommt, ist ungewiss.
Laut Sprecher Steffen Streu sind es zwei unterschiedliche Maßnahmen, die eigenständig geplant und realisiert werden. Zuständig für den Brückenneubau ist das Landesamt für Bauen und Verkehr. Beim Gleisausbau ist hingegen das Eisenbahnbundesamt federführend. Dieses Genehmigungsverfahren dauere mindestens drei Jahre, nachdem der Bauantrag gestellt wurde. „Ein genauer Termin kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht genannt werden“, so der Ministeriumssprecher.
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VBB-Grafik zum Streckenführung zwischen Berlin und Cottbus.
© Quelle: VBB
Beim Brückenbau steht der grobe Fahrplan dagegen schon fest. Er soll im März 2022 beginnen und bis Ende September 2024 dauern. Diesen Termin nannten Bahnvertreter kürzlich bei der Informationsveranstaltung in Königs Wusterhausen. Die Storkower Straße wird in diesem Zeitraum gesperrt sein. Neben der neuen Unterführung ensteht auch eine neue Brücke über den Nottekanal. Eine zusätzliche Weiche soll den Zugverkehr durchlässiger machen. Die fertigen Planungsunterkagen sollen dieses Jahr veröffentlicht werden. Dann beginnt das Anhöhrungsverfahren.
Schon in der Veranstaltung hagelte es Kritik daran, dass nicht gleich ein zweites Ferngleis gebaut wird. Der Kreisverband der Bündnisgrünen legte nach und sprach von einer Katastrophe. Die vorliegenden Bahnpläne seien eine Rückschritt, weil sie die Probleme im Zugverkehr nicht beheben würden. Die Grünen forderten daher eine neue Planung.
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, VBB, nennt die Eingleisigkeit im Königs Wusterhausener Bahnhof einen "Flaschenhals", der angesichts der erwarteten Zunahme der Fahrgastzahlen bis 2030 ein Problem sei. Der Ausbau ist als Entwicklungsprojekt für die Hauptstadtregion aufgeführt. Regionalbahnen von und nach Berlin müssen warten, um ein- oder ausfahren zu können, weil es nur ein Gleis gibt. Der Landkreis Dahme-Spreewald fordert den Ausbau ebenfalls seit langer Zeit.
Von Frank Pawlowski
MAZ