Gasthaus „Zur Linde“ in Wernsdorf: Frischer Fisch und köstlicher Kuchen
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Gastgeberin aus Leidenschaft: Inhaberin Sabine Lucas-Nordhaus.
© Quelle: Frank Pechhold
Königs Wusterhausen. Leckere Speisen und guter Service in einem altehrwürdigen Lokal mit Veranda und Saal – darauf hatte und hat Sabine Lucas-Nordhaus einfach Lust. Bis kurz nach der Wende baute die Gartenbauingenieurin in einer Oderbruch-LPG Gemüse an. Dann orientierte sie sich neu, bot auf Mittelalter- und Piratenmärkten kulinarische Köstlichkeiten feil. Vor gut 16 Jahren pachtete sie die „Linde“ in Wernsdorf.
Heute trägt hier fast alles ihre Handschrift: Eine mit Kaffeetassen und -kannen dekorierte Vitrine lenkt den Blick aus dem Schankraum in die gute Stube. Wohnzimmermöbel aus Sabine Lucas-Nordhaus‘ altem Haushalt sorgen für Behaglichkeit. An der eingedeckten Tafel nehmen Damen der ortsansässigen „Volkssolidarität“-Gruppe gelegentlich bei Kerzenschein und hausgebackenem Kuchen zum Kaffeekränzchen Platz.
Vor Corona gab es gesellige Runden im Gasthaus „Zur Linde“
Sonst ruht das gesellige Leben. Feuerwehrbälle und größere Familienfeiern fielen wegen Corona fast zwei Jahre lang aus. Verwaist wartet der Saal auf bessere Zeiten. „Aber aufgeben gibt’s nicht“, sagt die 62-Jährige. Als sie wegen Corona vorübergehend drinnen keine Gäste mehr bewirten durfte, stellte sie auf Außer-Haus-Verkauf um. An der Klappe wurden selbst geräucherter Fisch, warme Gerichte und ofenfrische Brötchen mit Matjes oder Aal, Gürkchen, Zwiebeln, Salat und Creme verkauft. „Die Fischbrötchen müssen so gut geschmeckt haben, dass viele Leute noch immer sonntags extra deswegen zu uns kommen.“
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Frischen Fisch gibt es auch im Straßenverkauf.
© Quelle: Frank Pechhold
Ganz oft fährt die Wirtin vor der Arbeit mit ihrem Mann Wilhelm Lucas – ein pensionierter Fischer – hinaus auf den Wernsdorfer See. „Dann gucken wir nach, welche Fische in den Reusen zappeln.“ Je nach Jahreszeit sind das Zander, Barsch, Aal, Karpfen, Schlei, Wels oder Hecht.
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Fangfrischen Fisch bereitet Sabine Lucas-Nordhaus in der Küche zu. Kochen ist ihre große Leidenschaft. Hinter der Theke und beim Service hält ihr ein kleines, familiäres Team den Rücken frei. Etwa Ostern, wenn die Berliner Wernsdorf wiederentdecken, zu Pfingsten oder im sommerlichen Hofgarten.
Gasthaus in Wernsdorf punktet mit Zander, Wild und Kuchen
„Zanderfilet mit Petersilienkartoffeln und Dillsoße ist der Klassiker und wird am meisten bestellt“, so die Wirtin. Auch Honigbraten vom Wildschwein gehe gut. Brutzelt gerade mal nichts auf dem Herd, nimmt sie sich die Zeit für einen Schwatz mit ihren Gästen.
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Eine Spezialität des Hauses: Zanderfilet mit Petersilienkartoffeln und Dillsoße.
© Quelle: Frank Pechhold
Gerne nähme sie den einen oder die andere wieder in den Arm. „Aber diese vertraute Nähe geht leider im Moment nicht.“ Deshalb richtet sie die Speisen auf den Tellern noch ein bisschen liebevoller als sonst an. „Meine Gäste sollen merken, dass sie herzlich willkommen sind und mir meine Arbeit immer noch Spaß macht.“
Info: Gasthaus „Zur Linde“, Dorfstraße 45 in Wernsdorf, 03362/881912. Aktuell ist Donnerstag bis Sonntag jeweils von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Von Frank Pechhold