Königs Wusterhausen: 30 Jahre Radsport mit dem RSV 93
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Vereinsvorsitzender Raimund Dinter präsentiert in seinem Museum das Originalrad seines Vaters Paul Dinter.
© Quelle: Oliver Schwandt
Königs Wusterhausen. Im Januar 2023 feierte der Radsportverein (RSV) 93 Königs Wusterhausen/Wildau seinen 30. Geburtstag. Nachdem im Schwermaschinenbau-Kombinat „Ernst Thälmann“ nach der politischen Wende keine Mittel mehr vorhanden waren, um der Radsport-Sektion der BSG Motor einen Trainer oder gar ein Vereinsheim zu finanzieren, nahmen Radsport-Ikone Paul Dinter und sein Sohn Raimund die Vereinsgründung selbst in die Hand.
Rad-Touren-Fahrt „Vor den Toren Berlins“ am 17. Juni
„Den Namen der Nachbarstadt ließen wir mit drin, weil wir anfangs noch auf eine Rückkehr nach Wildau hofften – daraus wurde leider nichts“, erinnert sich Raimund Dinter. Aber es war nicht alles Gold, was glänzte. „Uns wurden damals im Stadion der Freundschaft Räumlichkeiten versprochen, auf die warten wir aber heute noch“, ärgert sich der 69-Jährige. So fungiert Dinters Keller zugleich als Materiallager und Geschäftsstelle. Auch ein kleines Museum hat er in Gedenken an seinen Vater eingerichtet, der 2001 verstarb. Ein Highlight der Ausstellung ist das Originalrad von „Paule“ Dinter, auf dem er mit dem DDR-Team 1953 die Mannschaftswertung bei der Friedensfahrt gewann.
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Mit der Rad-Touren-Fahrt (RTF) „Vor den Toren Berlins“ installierte der Verein eine Veranstaltung, die am 17. Juni bereits zum 31. Mal ausgetragen wird. „Aus der DDR kannten wir ja entweder Rennsport oder Radwandern. Die RTFs waren eine Mischung und sorgten dafür, dass unser Club mit über 400 Startern einen großen Zulauf erlebte“, erzählt Dinter.
Gedenkrennen für Paul Dinger in Märkisch Buchholz
Nach dem Tod seines Vaters wurde ihm zu Ehren das Paul-Dinter-Gedenkrennen ins Leben gerufen, ein Zeitfahren im Frühjahr in Märkisch Buchholz, an dem Radsportler aus dem gesamten Bundesgebiet teilnehmen. „An dieser Veranstaltung ist das Interesse immer riesengroß“, so Dinter. Leider hat das Interesse von Nachwuchsradsportlern in den vergangenen Jahren stark nachgelassen. „Die Kids beschäftigen sich in der heutigen Zeit mit anderen Sachen, als sich auf zwei Rädern Tag für Tag zu quälen“, weiß der RSV-Chef.
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1(2): Nicolas Zippan (M.) mit seinem Opa Hans (l.) und seinem Vater Michael.
© Quelle: Privat
Zum Nachwuchs des Vereins gehören heute unter anderem Nicolas Zippan aus Zeuthen, der vier Mal bei den Deutschen Meisterschaften siegte und Jörn Reuß mit zwei Europameister-Titeln. Als weibliche Nachwuchshoffnung des Vereins holt sich Laura Vogel derzeit ihren Feinschliff auf der Sportschule in Frankfurt/Oder.
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Raimund Dinter (r.) mit der Nachwuchs-Trainingsgruppe des RSV 93 KW.
© Quelle: Privat
Der RSV 93 zählt aktuell 56 Vereinsmitglieder. „Natürlich sind wir immer auf der Suche nach talentierten Nachwuchsportlern, doch das ist kein leichtes Unterfangen“, weiß Dinter. „Das ist eine Aufgabe, die mir unheimlich viel Spaß macht. So kann ich das große Erbe meines Vaters erfolgreich fortführen.“
Dieser Artikel ist im Stadtmagazin 2/2023 erschienen.
MAZ