Zernsdorf

Kreis erhört Hilferuf zum Straßenverkehr

Die Karl-Marx-Straße in Zernsdorf soll Fußgänger-Überwege bekommen.

Die Karl-Marx-Straße in Zernsdorf soll Fußgänger-Überwege bekommen.

Zernsdorf. Anwohner der Karl-Marx-Straße in Zernsdorf sind ihrem Ziel näher gekommen, die viel befahrene Ortsdurchfahrt sicherer für Fußgänger und Radfahrer zu machen. Der Landkreis erhörte den Hilferuf und veranlasste erste Maßnahmen. Bei ihrer Hauptforderung nach einer Tempo-30-Zone sehen Anwohner ebenfalls Fortschritte.

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„Es gibt kleine Erfolge zu verzeichnen“, sagte Peter Siegler-Jansson nach einem Treffen mit Behördenvertretern, Polizisten und Kommunalpolitikern. Er ist Mitinitiator einer Unterschriftensammlung für ein Tempo-30-Limit sowie für einen besseren Schutz der Anwohner vor Lärm und Abgasen. Außerdem werden Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer gefordert.

Radwege werden neu beschildert

Wie der Landkreis auf MAZ-Anfrage bestätigte, sei bereits angeordnet worden, die Beschilderung der Radwege an der Karl-Marx-Straße zu vereinheitlichen. „Die Stadt sicherte die zeitnahe Umsetzung zu“, sagte Kreissprecher Bernhard Schulz. Die lückenhafte und nicht eindeutige Beschilderung sorgt schon seit längerer Zeit für Unmut.

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Peter Siegler-Jansson (l) und Jörg Federmann sammelten 230 Unterschriften für Tempo 30 auf der Karl-Marx-Straße

Peter Siegler-Jansson (l.) und Jörg Federmann sammelten 230 Unterschriften für Tempo 30 auf der Karl-Marx-Straße.

Der Schaffung von Fußgängerüberwegen, die Anwohner fordern, sieht der Kreis positiv. „Der Ortsbeirat ist aufgefordert, sich aktiv an der Standortsuche zu beteiligen“, so Schulz. Derzeit gibt es keine Querungshilfen oder Ampeln für Fußgänger auf der Straße. Wiederholt wurde das angemahnt, um es vor allem Schulkindern und Senioren zu ermöglichen, sicher über die Straße zu kommen.

Fast 44000 Fahrzeuge in einer Woche

Ergebnisse einer Verkehrszählung bestätigen die Hinweise von Peter Siegler-Jansson zur Belastung der Karl-Marx-Straße. So wurden laut Kreis dort binnen einer Woche 43 649 Fahrzeuge zwischen 6 und 22 Uhr gezählt, knapp 6300 pro Tag. Nachts waren es 2730 Fahrzeuge. Der Anteil der Lkw liegt tagsüber und abends bei 6,6 Prozent, nachts bei 3,7 Prozent.

So schnell fuhren die Autos

Geschwindigkeitsmessungen ergaben zugleich, das die Autofahrer tagsüber und abends zwischen 50 und 58 km/h schnell waren, Spitzenwert war Tempo 98. Nachts wurden Werte zwischen 54 und 65 km/h und ein Temposünder mit 97 km/h gemessen. Ende Januar soll eine zweite Verkehrszählung durchgeführt werden.

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Hoffnung auf Tempo-30-Zone

Die Anwohner hoffen weiterhin auf eine Tempo-30-Zone in der Ortslage. Doch dafür muss laut Kreis zuerst ein Lärmgutachten erstellt werden, vor allem für die Lkw. Erst auf dieser Grundlage könne die Verkehrslage abschließend eingeschätzt werden, sagte Kreissprecher Bernhard Schulz. Derzeit werde die Erstellung und Finanzierung eines solchen Gutachtens geprüft. „Die Ergebnisse der Lärmberechnung sollen allen Beteiligten zum Beginn der zweiten Quartals 2019 vorgestellt werden.“

Messungen der Anwohner

Peter Siegler-Jansson hatte im vorigen Sommer selbst stichprobenartige Messungen durchgeführt. Bei einer 90-minütigen Lärmmessung kam er tagsüber auf Werte zwischen 45 und 85 Dezibel. Die Belastungen seien besonders dann hoch, wenn die Ortsdurchfahrt als Umleitung bei Autobahn-Staus genutzt werde. Er wiederholte die Forderung aus der Unterschriften-Aktion, in Zernsdorf eine Einwohnerversammlung zur Verkehrsplanung im Ort durchzuführen.

Von Frank Pawlowski

MAZ

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