MAZ-Weihnachtsaktion „Sterntaler“

MAZ-Sterntaler-Spendenaktion: Suchthilfe will übergewichtige Kinder unterstützen

Der Leiter der Tannenhof-Suchtberatung, Michael Leydecker.

Der Leiter der Tannenhof-Suchtberatung, Michael Leydecker.

Dahme-Spreewald. Alkohol, Drogen, Glücksspiel, Sex, Essen. Die Liste der Süchte, denen Menschen anheim fallen können, ist lang – und Corona ändert wenig daran, sagt Michael Leydecker. Leydecker ist Leiter der Tannenhof-Suchtberatung in Dahme-Spreewald, und sein Team hat in diesem Jahr eine Befragung unter den Klienten gemacht, um die Folgen von Corona einschätzen zu können. Das Fazit: „Es gibt Gewinner der Pandemie und es gibt Verlierer.“

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Die Gewinner sind diejenigen, denen die Pandemie hilft. Kneipen zu, Clubs zu, Spielhallen zu. Gelegenheiten verschwinden. Also trinken sie weniger oder lassen das Geld auf der Bank, anstatt es in Automaten zu versenken. Aber es gibt eben auch die, die unter all der Belastung, der Einsamkeit, des psychischen Drucks erst recht Probleme bekommen. Mehr trinken, mehr Drogen nehmen, online zocken.

Beratung in der Pandemie schwieriger

Bei Jugendlichen gehe der Trend ohnehin zum Mischkonsum. „Am Wochenende Tanzen gehen mit Amphetaminen, Koks oder Speed, das war eine Zeit lang nicht mehr möglich. Aber ob dadurch wirklich weniger konsumiert wird, kann man schlecht beurteilen“, so Leydecker.

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Klar ist, dass die Zahl der Betroffenen, die eine Beratungsstelle von Tannenhof kontaktieren, nicht abnimmt. Und das, obwohl der Verein seine Angebote in Wildau, Lübben und Luckau nicht mehr ganz so barrierefrei und umfangreich aufrecht erhalten kann wie gewohnt. „Wir sind mit viel Optimismus in den Herbst gegangen“, sagt Leydecker „Aber jetzt stehen wir wieder an einem Scheideweg. Können wir uns noch persönlich sehen in den Selbsthilfe- und Therapiegruppen oder müssen wir wieder auf Video umstellen?“ Realistischerweise müssen man sich auf einen Winter mit Kontaktbeschränkungen einstellen. „Und wir müssen in den Teams damit umgehen, dass es Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen wollen. Das erschwert Arbeitsabläufe und hat auch Einfluss auf die Beratungssituation.“

Kaum Möglichkeiten zur akuten Entgiftung

Große Probleme gebe es derzeit auch bei der akuten Hilfe. Abhängige in die Entgiftung zu bekommen, sei eine große Herausforderung. „Pflegekräftemangel, Covid, Streiks in den Kliniken, das hat die Lage extrem erschwert“, so Leydecker. Selbst bei akuten Fällen müsse man mit einigen Wochen Wartezeit rechnen. Und ohne Entgiftung gibt es keine Therapie. Leydecker: „Das ist eine dramatische Situation.“

Mithelfen und spenden für Menschen in Not

Mithilfe Ihrer Spenden wollen wir hilfsbedürftigen Familien und Bewohnern stationärer Behinderteneinrichtungen ein schönes Weihnachtsfest schenken. Zudem wollen wir die Suchtberatungsstellen Tannenhof in Dahme-Spreewald sowie das Christliche Sozialwerk Ichthys Abhängigenhilfe e.V. bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützen.

Wer sich an dem Sterntaler-Spendenaufruf beteiligen will, macht das bitte unter dem Sterntaler-Spendenkonto des DRK Fläming-Spreewald.

Die Bankdaten lauten: IBAN: DE30 1605 0000 36330275 39.

Im Verwendungszweck geben Sie bitte immer das Stichwort „Sterntaler“ an. Wer eine Spendenquittung benötigt, schreibt dann im Verwendungszweck: „Sterntaler“ sowie den Namen und Anschrift.

Und aufgepasst! Die MAZ veröffentlicht im Zuge der Aktion die Spendernamen in der Zeitung. Ist das nicht gewünscht, bitte im Verwendungszweck „Sterntaler Anonym“ angeben.

Ähnlich sieht es bei den Präventionsangeboten aus. Tannenhof hatte vor Corona ein Team aufgebaut, das an Schulen arbeiten sollte, über Drogen, Alkohol oder Ernährung sprechen. Mit Corona war das Angebot passé. Zwar hatte man in diesem Herbst gehofft, wenigstens den Präventionscup starten zu können, ein Event rund um Sport und gesunde Ernährung für Heranwachsende. Aber auch der fiel letztlich ins Wasser: Zu viele Teilnehmer sprangen ab, weil sie erkrankt oder in Quarantäne waren.

Sterntaler unterstützt Tannenhof-Projekt für adipöse Kinder

Die Sterntaleraktion der MAZ soll in diesem Jahr die Präventionsarbeit von Tannenhof unterstützen – allerdings nicht auf dem Gebiet der Drogen- und Alkoholprävention, sondern einem anderen Gebiet, das ebenfalls eine wachsende Rolle spielt: das der Kinder mit Gewichtsproblemen. Für die bietet der Verein schon seit 2011 in Königs Wusterhausen ein Bewegungs- und Ernährungsprogramm an, dem es derzeit aber an finanziellen Mitteln fehlt.

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Tannenhof bietet ein Trainingsprogramm für adipöse Kinder an. Diesem Projekt sollen Sterntaler-Spenden zugutekommen.

Tannenhof bietet ein Trainingsprogramm für adipöse Kinder an. Diesem Projekt sollen Sterntaler-Spenden zugutekommen.

Zwei mal in der Woche organisiert Spezialtrainerin Elke Mittag dreistündige Übungseinheiten für übergewichtige Kinder von 8 bis 16 Jahren. Dabei geht es nicht nur ums kurzfristige Abnehmen. Die Kinder und Jugendlichen sollen langfristig ihr Gewicht stabilisieren und ihr Ess- und Bewegungsverhalten verbessern. Das muss im Zusammenspiel mit der Familie passieren, sagt Michael Leydecker. Denn einige der adipösen Kinder kommen aus schwierigen familiären Situationen, in denen auch Trennungen, Todesfälle oder Armut verarbeitet werden müssen.

Minitrampoline und Trainingskleidung würde helfen

Für das Training wünscht sich Elke Mittag zwei Minitrampoline, die das Training noch interessanter machen würden, und atmungsaktive Sportkleidung für die Kinder. „Coronabedingt und wegen der teils nicht vorhanden Zahlungskraft der Familien ist das Projekt derzeit etwas unterfinanziert, soll aber unbedingt weiter erhalten werden. Spenden würden dabei sicher helfen“, so Michael Leydecker.

Von Oliver Fischer

MAZ

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