Unter Vollsperrung: Karl-Marx-Straße wird 2020 ausgebaut
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Die Zufahrten künftig sollen so angelegt werden, dass das Regenwasser nicht mehr auf die Grundstücke läuft, sondern in Mulden.
© Quelle: Andreas Kaatz
Brieselang. Seit vielen Jahren wird über die Sanierung der Karl-Marx-Straße geredet, nun sollen demnächst die ersten beiden Abschnitte saniert werden. Die Gemeindevertreter haben am Mittwoch die Entwurfsplanung für den Bereich zwischen Thälmann-Straße und der L 202 beschlossen. Als nächstes werden die Anlieger informiert und die Planung öffentlich ausgelegt.
Die Karl-Marx-Straße muss dringend erneuert werden, weil sich ihr Zustand mit der Zeit deutlich verschlechtert hat. Die insgesamt 2613 Meter lange Straße gehört zu den am meisten befahrenden – neben der L 202 und dem Forstweg. Und das Verkehrsaufkommen wird in Zukunft ansteigen, da Brieselang mit einem weiteren Bevölkerungswachstum rechnet.
Straße wird verbreitert
Um die künftigen Anforderungen zu erfüllen, soll die Straße grundsätzlich auf sechs Meter verbreitert werden, momentan sind es 5,50 bis 5,70 Meter. „Das Ziel war, möglichst alle Bäume zu erhalten“, sagte unlängst Planerin Hanna Ittner im Gemeindeentwicklungsausschuss.
Die Karl-Marx-Straße
Die Karl-Marx-Straße verläuft vom Havelkanal bis zum Kreisverkehr der L 202. Der Abschnitt bis Fichtestraße wurde bereits 2007 als Anliegerstraße ausgebaut. Ab Fichtestraße ist die Karl-Marx-Straße als Hauptverkehrsstraße eingestuft. In der Vergangenheit wurde bereits der Knotenpunkt am Schulplatz/Birkenallee ausgebaut. Hinzu kamen Parkplätze.
Doch nicht in jedem Fall wird es gelingen. Manche Bäume stehen schief, werden später ins Lichtraumprofil ragen. Andere sind in schlechtem Zustand.
Probeschachtungen erfolgt
Wenigstens die Probeschachtungen, die an zehn Bäumen vorgenommen wurden, geben Anlass zur Hoffnung. Man wollte auf diese Weise herausfinden, wie die Wurzeln verlaufen. Wie sich zeigte, wachsen diese eher nach unten statt in die Breite. „Wir müssen im Einzelfall gemeinsam mit dem Gutachter sehen, wie wir mit den Wurzeln umgehen“, sagte die Planerin.
Weichen müssen Bäume auch im Bereich der Kurve. Dort soll die Fahrbahn auf 6,50 Meter aufgeweitet werden, damit Busse aneinander vorbei kommen. Für die gefällten Bäume sollen Ersatzpflanzungen erfolgen. Damit will man den Alleecharakter der Straße erhalten.
Entwässerung über Mulden
Bisher fehlt es an einer Regenentwässerung, diese soll künftig über Mulden erfolgen. Eine Option wäre es auch, einen Kanal zu verlegen, doch der Anschlusspunkt wäre weit weg, hieß es.
Im Zusammenhang mit der Baumaßnahme wird nun auch zwischen Thälmann- und Heidestraße auf der südlichen Seite ein Gehweg mit Betonsteinpflaster angelegt. Auf dem Abschnitt von der Heidestraße bis zur L 202 gibt es ihn bereits.
Ausschreibung in diesem Jahr
Realisiert werden soll das Vorhaben 2020, noch in diesem Jahr will die Gemeinde die Ausschreibung durchführen. „Die Bauzeit beträgt acht Monate“, kündigte Hanna Ittner an. Autofahrer müssen sich mit Baubeginn auf starke Einschränkungen einrichten. Denn wegen des beengten Platzes macht sich eine Vollsperrung erforderlich.
Dazu werden Umleitungsstrecken eingerichtet. Eine führt über die Straße „Am Wald“, die aber dem Pkw-Verkehr vorbehalten bleibt. Vorher soll die Straße eine neue Deckschicht erhalten. Der Lkw-Verkehr wird auf einer anderen Route geführt, etwa über Alt-Brieselang.
Förderung in Aussicht
Die Baukosten werden mit rund 985 000 Euro angegeben. Etwa 75 Prozent werden mit Hilfe von Fördermitteln beglichen. Diese sind der Gemeinde bereits vor Längerem in Aussicht gestellt worden.
Von Andreas Kaatz