Havelland: Mehr Arbeitslose im Januar
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Mitarbeiter in der Gastronomie gesucht.
© Quelle: Frank Hoermann/SVEN SIMON via www.imago-images.de
Havelland. Im Januar sind 17.933 Menschen im Arbeitsamtsbezirk Neuruppin, zu dem das Havelland gehört, arbeitslos gemeldet. Das sind 1345 Menschen mehr als im Dezember 2022. Darüber informiert die Agentur für Arbeit am Dienstag.
Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei 6,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,5 Prozent. Der Anstieg ist ein bundesweiter Trend.
Anstieg im Havelland Ost und West
Der Anstieg ist auch im Havelland sichtbar, wenn die Situation am Arbeitsmarkt auch nach wie vor zweigeteilt ist. Die Geschäftsstelle Nauen meldet für den Januar eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent, die Geschäftsstelle Rathenow vermeldet 10,4 Prozent. Damit erhöht sich die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Dezember um 0,4 bzw. 0,8 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Januar 2022 steht der Anstieg bei 0,3 Prozent bzw. 1,3 Prozentpunkte.
Flüchtlinge aus der Ukraine registriert
Der Anstieg zum Vorjahr ist insbesondere im Bereich der Grundsicherung mit 18,0 Prozent zu beobachten. Der wesentliche Grund dafür ist, dass die Mehrzahl der Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut werden. In der Arbeitslosenversicherung gab es einen Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im aktuellen Monat haben sich 3644 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Demgegenüber konnten in diesem Monat 2296 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. In Aktivierungsmaßnahmen befinden sich derzeit 450 Personen. An einer beruflichen Weiterbildung nehmen aktuell 448 Personen teil. Für den Arbeitsamtsbezirk Neuruppin weist Oberhavel mit 5,1 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote aus, gefolgt vom Havelland mit 5,8. In Ostprignitz-Ruppin sind 7,4 und in der Prignitz 8,3 Prozent gemeldet.
Saisonale Auswirkung auf Arbeitsmarkt im Havelland
„Erwartungsgemäß ist die Arbeitslosigkeit zu Beginn des neuen Jahres gestiegen. Dies ist ein jahreszeitlich typischer Effekt. Wir sehen hier vor allem saisonale Auswirkungen, da sich vorwiegend Menschen aus der Baubranche bzw. klassischen Außenberufen arbeitslos melden“, erklärt Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin. „Ein aktueller krisenbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit lässt sich im Agenturbezirk Neuruppin trotz der Auswirkungen des Ukrainekrieges – insbesondere beim Thema Energie – nicht beobachten. Für die Menschen und Betriebe in der Region bleibt die gesamtwirtschaftliche Situation herausfordernd.“
Viele offene Stellen in Handel und Gewerbe
Im Januar wurden in den vier Landkreisen der Agentur für Arbeit Neuruppin 784 Arbeitsstellen gemeldet. Aktuell sind 5776 offene Stellen im Bestand. Das sind 417 bzw. 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Stellenmeldungen erfolgten besonders im Handel, in der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung, im verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie bei freiberuflichen Dienstleitungen wie Verwaltung von Unternehmen, Architektur-, Ingenieurbüros und Steuerberater.