Radweg der Sympathie mit Lücken
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Der Radweg der Sympathie ist bei vielen beliebt, könnte aber noch sympathischer werden.
© Quelle: Tanja M. Marotzke
Falkensee. Der Falkenseer Radweg der Sympathie hat seine Freunde: „Der Weg führt schön durchs Grüne, an Bächen und Seen vorbei.“ Oder: „Schöne ruhige Variante von Falkensee nach Spandau, abseits der verkehrsreichen Straßen.“ Oder: „Schöne Abschnitte auf diesem Radweg. Hoffentlich wird er weiter (aus)gebaut.“
Die Meinungen auf der Internetplattform für Wanderungen und Radtouren sind positiv, wenn es um den Radweg geht. Positiv und hoffnungsvoll, wie Damian Piotrow in seinem Wunsch nach einem weiteren Ausbau klar macht.
Antrag der FDP-Fraktion
Mit dieser Hoffnung steht der Berliner Radler nicht alleine da. Die FDP-Fraktion der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung hat jetzt auf ihre Art Druck gemacht zum baulichen Lückenschluss des Radweges.
Lückenschluss gefordert
Dazu hat sie einen eigenen Antrag eingebracht, in dem sie diesen Lückenschluss bis 2023 fordert. Dabei beruft sie sich auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept, in dem die Abgeordneten den Ausbau dieser Radverbindung als wichtig eingestuft haben.
Teure Straßen bleiben tabu
Wobei die Liberalen das mit dem Lückenschluss nicht ganz so genau nehmen, denn die komplizierten Abschnitte an der Mainzer Straße und an der Erlenstraße haben sie aus ihrer Forderung herausgenommen. Hier verläuft der Radweg über besagte Straßen, die noch nicht ausgebaut sind.
Horrende Kosten
Einen solchen Ausbau hatten die Abgeordneten aber bereits 2015 zurückgestellt, wegen des schwierigen Baugrundes und der einseitig bebauten Straße wären auf die Anlieger horrende Kosten von 40000 bis 50000 Euro zugekommen. Für den Ausbau dieser Straßen – und damit für die Verbesserung des Radweges – gibt es in absehbarer Zeit keine Lösung, das machte die Debatte am Montagabend im Falkenseer Bauausschuss deutlich.
Der FDP-Antrag konzentrierte sich auf drei andere Abschnitte: im östlichen Bereich bis zur Stadtgrenze, zwischen Bahnhofstraße und Schlaggraben und ab Rosentunnel in Richtung Finkenkrug.
Ideen für die Finkenkruger Straße
Thomas Zylla (CDU), Baudezernent und Fahrradbeauftragter der Stadt Falkensee, informierte über den aktuellen Stand. Am Ausbau des Radweges wird kontinuierlich gearbeitet.
2006 eröffnet
Der Radweg war 2006 eröffnet worden, er war damals ein Teil der geplanten gemeinsamen Bewerbung von Falkensee und Spandau für die Landesgartenschau. Dafür bekam Falkensee bekanntlich nicht den Zuschlag, aber der Radweg blieb und wurde seitdem Stück für Stück ausgebaut. Allerdings in größeren zeitlichen Abständen.
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Radweg der Sympathie Falkensee: 2006 von Bürgermeister Jürgen Bigalke eröffnet. Der Name war ein Vorschlag von Familie Ramme.
© Quelle: MAZ/Archiv
Zum östlichen Abschnitt gab es von der Verwaltung bereits Begehungen und Baugrunderfassungen, am Geschichtspark musste sich vor Ort mit der Denkmalschutzbehörde befasst werden. Die Vorbereitungen für den Ausbau laufen also, sagte Zylla. Der Radweg verlässt in Richtung Westen das Falkenseer Stadtgebiet und führt ein Stück von der Hamburger Straße Richtung Panzerteiche über Berliner Grund.
Berliner bauen ohne Licht
„Wir warten darauf, dass die Berliner das Stück ausbauen“, sagte Zylla, „allerdings diskutieren die Berliner diesen Ausbau ohne Beleuchtung.“ Das entspricht nicht dem Falkenseer Niveau, wo der Radweg beleuchtet ist.
In dem Bereich von der Bahnhofstraße Richtung Schlaggraben sind noch grundlegende Dinge zu klären, wie das Gebiet Zu den Luchgärten zu entwickeln ist. Da gibt es Flurstücksprobleme, sagte Zylla, „das ist noch nicht durchgehend geprüft“. Strategisch sinnvoll wäre es aus seiner Sicht, den bestehenden Bebauungsplan für das Areal anzufassen und anzupassen.
Ideen für neue Trassen
Bei dem dritten genannten Abschnitt in Finkenkrug favorisiert die Verwaltung den Ausbau an der Finkenkruger Straße zwischen Rosentunnel und Wiesenweg, der als Fahrradstraße ausgewiesen ist.
Auf der Rudolf-Breitscheid-Straße gebe es erst mal ein Angebot für den Radfahrer, wenn auch alles andere als optimal. Eine grundlegende Verbesserung bedürfe auch eines grundhaften Ausbaus der Rudolf-Breitscheid-Straße, das wäre aber eine teure und keine zeitnah umzusetzende Lösung.
Die Abgeordneten brachten auch neue Routen ins Gespräch, so eine Streckenführung statt der Breitscheid-Straße hinter dem künftigen Pennymarkt oder generell eine Streckenführung vom Rosensportplatz nördlich der Bahnlinie.
Anschluss nach Brieselang fehlt
Baudezernent Zylla verwies in der Betrachtung auch auf einen Abschnitt zwischen Falkensee und Brieselang, hier fehlen noch 600 Meter, allerdings liegt der Großteil auf Brieselanger Gebiet.
Angesichts der Lücken und der Varianten schlug Barbara Richstein (CDU) vor, über den Antrag der FDP später zu beraten. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine genaue Übersicht zu Lücken und Lösungsansätzen zu erstellen. Die soll dann im April diskutiert werden.
Bis dahin könne sich ja auch jeder noch mal sein eigenes Bild von der Strecke erradeln.
Von Marlies Schnaibel