Jobcenter betreut mehr anerkannte Flüchtlinge
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/334FDZIVNGIP4O5CP3HOYOACEM.jpg)
Brieselang Integrationszentrum GSM Landkreis Havelland Besichtigung Anwohner Foto: Tanja M. Marotzke
© Quelle: Tanja M. Marotzke
Havelland. Der Kreisdezernent für Grundsicherung und Arbeit, Dennis Granzow (SPD), hat in der vergangenen Woche den aktuellen Bericht des Dezernates Grundsicherung und Arbeit vorgelegt. Aus den Zahlen geht hervor, dass die Zahl der Leistungsempfänger mit Flüchtlingshintergrund steigt. Wenn ein Flüchtling anerkannt wird, dann weisen ihn die Behörden dem so genannten SGB II-Kreis zu, das heißt, er wird vom Jobcenter Havelland weiterbetreut.
Die SGB II-Quote
Im ersten Quartal waren im Landkreis rund 6100 Bedarfsgemeinschaften gemeldet mit insgesamt 10 500 Personen. Das entspricht einer Quote von 6,3 Prozent. Die SGB II-Quote sei nicht mit der Arbeitslosenquote gleich zu setzen, sagte Granzow im Ausschuss.
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften mit Flüchtlingshintergrund liegt bei 513 mit 1100 Personen. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres sind das 73 Bedarfsgemeinschaften mit rund 230 Personen mehr. Allerdings schwankt die Zahl im Laufe eines Jahres nach oben und unten.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/GK2ZPJX6BZWZZP75UFVQ3IJYRQ.jpg)
Dennis Granzow ist Chef des Jobcenters
© Quelle: Tanja M. Marotzke
Beim Blick auf die Verteilung der Bedarfsgemeinschaften im Landkreis ist zu erkennen, dass es in Rathenow anteilig immer noch die meisten Bedarfsgemeinschaften gibt. Nur 117 sind es in Schönwalde und in der Gemeinde Milower Land.
Viele Aufstocker
Bedenklich stimmt aber die Zahl der so genannten Aufstocker, also die Zahl der Personen, die zwar arbeiten – aber dennoch Geld vom Jobcenter dazu bekommen. Das waren immerhin 2057 Personen im Landkreis zum März 2018. Versicherungspflichtig beschäftigt waren davon 1118.
Stefan Schneider (SPD), Vorsitzender des Grundsicherungsausschusses des Kreistages ist überzeugt: „Dieser Bericht zeigt in deutlicher Weise den Bedarf für die nun durch die Bundesregierung im Jahr 2018 erstmalig vorgesehene Änderung des Sozialgesetzbuches II.“
Öffentliche Beschäftigung
Danach können Langzeitarbeitslose neue Formen der öffentlichen Beschäftigung wahrnehmen. „Ich sehe dies als wirkliche Chance für die Menschen, die trotz vieler Bemühungen bislang vom wirtschaftlichen Aufschwung nicht profitieren konnten“, gibt sich Schneider hoffnungsvoll.
Wie bereits vom Vorsitzenden der bündnisgrünen Kreistagsfraktion, Wolfgang Seelbach, mitgeteilt, haben sich die Mitglieder des Ausschusses in einem ersten Schritt über die Form der Beschäftigungsverhältnisse und eine mögliche Schwerpunktvergabe bei den Altersgruppen ausgetauscht. „Sobald die genauen gesetzlichen Formulierungen vorliegen, werden wir bei den kommenden Sitzungen des Ausschusses weiter darüber reden“, so Schneider.
Von Joachim Wilisch
MAZ