Fünf Männer und eine Frau bewerben sich um das Amt des Bürgermeisters in Rathenow. Beim Wahlforum der MAZ und der Wirtschaftsjunioren wurden die Kandidaten auf Herz und Nieren geprüft.
Rathenow. Wer hätte gedacht, dass eine Kulturmuschel, die es seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gibt, zum einigenden Faktor einer Kandidatendebatte werden kann? Wobei kurz erklärt werden muss, dass mit Kulturmuschel jener legendenbehaftete Pavillon gemeint ist, der in Vorwendezeiten Treffpunkt der Rathenower Partyszene am Ufer des Wolzensees war.
„Die Kulturmuschel muss wieder her“, hatte Marcel Böttger (Die Partei) auf die Frage geantwortet, wie man den Wolzensee wieder attraktiver machen könnte und damit offenbar bei seinen Konkurrenten einen Erinnerungsflash ausgelöst. „Es muss wieder wie früher werden“, seufzte Sebastian Lodwig (SPD). Martin Pohl (parteilos) sehnte sich nach „Aktivitäten an der Muschel“ zurück – wobei er offen ließ, welche Aktivitäten er genau im Sinn hatte – und Jörg Zietemann (parteilos) traute sich kaum zu sagen, dass er an der Muschel groß geworden sei.