40 Jahre Ökostation Hünemörder
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/QQEMRPC4OU3CDHPOUP5TLJN7RY.jpg)
Bei Gülpe wurde das 40jährige Bestehen der wissenschaftlichen Station Hünemörder der Uni Potsdam gefeiert.
© Quelle: Norbert Stein
Gülpe.Ein schmaler Weg führt zu einer besonderen Bildungs- und Forschungsstätte der Universität Potsdam auf der Havel-Insel bei Gülpe. „Solche Orte gibt es nur noch wenige“, sagte Jana Eccard vom Institut für Biochemie und Biologie am Freitag zur Eröffnung einer Festveranstaltung zum 40jährigen Bestehen der Ökologischen Station Gülpe.
Die Station sei ein Schatz, betont die Professorin für Tierökologie vor rund 70 Gästen aus Wissenschaft, Forschung, Naturschutz und Kommunalpolitik. Auch Akteure aus den ersten Jahren und Wegbereiter einer erfolgreichen Einrichtung im Grünen sind gekommen.
Wertvolle Landschaft
Jana Eccard sagte, die Station biete Studierenden die Möglichkeit, in Abgeschiedenheit und einer wertvollen Naturlandschaft in Hörsälen und Laboren erworbenes Wissen in der Praxis anzuwenden und zu vertiefen. „Wer in Brandenburg Biologielehrer wird, kommt in seiner Studienzeit auch in die ökologische Station Gülpe.“
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/N3FRMKEU4OQKWPPTHWUU4EAN2Q.jpg)
Hünemörder liegt in idyllischer Landschaft.
© Quelle: Norbert Stein
Besonders im Havelland ist sie auch als Hof „Hünemörder“, benannt nach der Familie die einst das Gehöft erbaute und bewirtschaftete. Die Station mit Arbeits- und Übernachtungsmöglichkeiten für 25 Personen ist weit über Brandenburg hinaus bekannt und wird von vielen Universitäten und Lehranstalten, aber auch von Arbeitsgruppen und Wissenschaftseinrichtungen für Jahrestagungen oder anderen Veranstaltungen besucht.
Gut ausgebucht
Die Station sei gut ausgebucht und werde von Sieglinde Kraft und Matthias Schlüter als technische Mitarbeiter umsichtig betreut, sagte Jana Eccard. Sie dankte Ralf-Udo Mühle für seine Arbeit. Er ist der langjährige wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für die ökologische Station. Mühle ist in Gülpe stets vor Ort und kennt die Station wie seine Westentasche, auch ihre Geschichte und Vorgeschichte. Und so erzählte er – der Anlass war genau richtig – wie alles begann. Dabei hatte Mühle auch die eine oder andere Anekdote preiszugeben.
Bereits Ende der 1950er Jahre kamen Studierende an den Gülper See und bauten die Bockwindmühle Prietzen als Beobachtungsstation für ornithologische Exkursionen aus.
Anforderungen sind gestiegen
Mit einer sich kontinuierlich verbessernden naturwissenschaftlichen Ausbildung der Lehramtsstudierenden stiegen auch die Anforderungen an die Ausstattung der Forschungsstation. Deshalb beschritt die damalige Pädagogische Hochschule Potsdam 1975 neue Wege. Ziel war es, die akademische Ausbildung in den Hörsälen mit praktischen Untersuchungen in der Natur zu verbinden Dafür erwarb die Hochschule das Bauerngehöft und eine Feldstation mit Laboren, Unterrichtsräumen und Quartieren.
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/OKQX5IED2YREECSXW5SZTSWXJ4.jpg)
Projekte wurden gezeigt.
© Quelle: Norbert Stein
Verrichtet wurden die Arbeiten von einer Feierabendbrigade. Wolfgang Schwuchow aus Strodehne leitete als Handwerksmeister den Feierabendtrupp und war am Freitag unter den Gästen der Festveranstaltung .Die Bockwindmühle gehört noch zur Station, die 1997 umfassend saniert und neu hergerichtet wurde.
Ralf Udo-Mühle lobte die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen in der Region und den Landwirten, insbesondere der Agrargenossenschaft Gülpe. „Wir trauen uns gegenseitig über den Weg“, sagte Mühle locker und spielte darauf an, dass die Artgenossenschaft anschließend die Gäste mit Bratwurst, Bouletten und Steaks aus eigener Produktion versorgte.
Dank des Amtsdirektors
Jens Aasmann, Direktor des Amtes Rhinow, würdigte die Station als Ort der Wissenschaft und Lehre. „Wir haben hier eine Einrichtung, die die ländliche Region aufwertet.“
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/VD7XU6VKZ5PMVNOMR7G5RT2ZKM.jpg)
Gefeiert wurde im Freien.
© Quelle: Norbert Stein
Aktuell werden in Hünemörder Beobachtungen zur Bewegung von Wildtieren in Insektenstreifen, Verhaltensweisen von Kleinsäugern oder die Auswirkungen von künstlichem Licht auf Insektenmobilität dokumentiert. Jana Eccard führte Gäste hinter der Station zu einer Anlage, mit deren Hilfe sie das Verhalten und die Nützlichkeit von Feldmäusen erforscht.
Nach den Reden wurde gefeiert. Eine Geburtstagsparty mit vielen guten Wünschen für die kommenden Jahre.
Von Norbert Stein