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Brieselang

„Wir werfen nichts weg“: Amazon Havelland weist Kritik zurück

Blick in das riesige Lager von Amazon in Brieselang.

Blick in das riesige Lager von Amazon in Brieselang.

Brieselang. Rund 65 000 Pakete haben das Logistikzentrum des Onlineversandhändlers Amazon in Brieselang am sogenannten Prime Day, in der vergangenen Woche, verlassen. An diesem Tag lockte Amazon seine Kunden mit besonders hohen Rabatten. An dem Standort wurden dafür etwa 500 000 Artikel mehr als üblich eingelagert. Das entspricht etwa 1250 Paletten mit Ware.

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„Damit haben wir die gesamte Lagerkapazität des Standortes, von 65 000 Quadratmetern ausgereizt“, sagte Standortleiterin Sylvia Reichardt am Dienstag. Besonders häufig haben demnach Energiedrinks eines bekannten Herstellers und Bratpfannen den Brieselanger Standort verlassen.

Die Belegschaft kommt an solchen Tagen an ihre Grenzen

Um die eingehenden Bestellungen auch bearbeiten zu können, wurde an diesem Tag der Wareneingang stillgelegt und die Belegschaft im Warenausgang eingesetzt. „An solchen Tagen müssen alle mit anpacken“, so Reichardt.

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Damit auch alle Beschäftigten im Warenausgang eingesetzt werden konnten, wurden viele im Vorfeld noch einmal qualifiziert. Am Rabatttag waren von den rund 640 Beschäftigten gut 450 im Einsatz. „Wir haben den Mitarbeitern zudem freiwillige Überstunden angeboten, die sie sich entweder auszahlen oder in Urlaubstage umwandeln lassen können“, so Reichardt.

Nach Unternehmensangaben sind 88 Prozent fest angestellt

Rund 88 Prozent der Beschäftigten sind derzeit fest angestellt. Zwölf Prozent verfügen nur über einen befristeten Arbeitsvertrag, zehn Beschäftigte sind Zeitarbeiter. „Von unserer Belegschaft sprechen etwa 15 Prozent englisch, viele kommen aber auch aus der unmittelbaren Umgebung, zum Beispiel aus Nauen“, sagte Reichardt.

Seit dem vergangenen Jahr bildet Amazon an seinem Standort im Havelland zwei Fachkräfte für Lagerlogistik aus. „In der nächsten Wochen werden zwei weitere Azubis bei uns anfangen. In diesem Jahr haben wir im Vorfeld allerdings nur sehr wenige Bewerbungen erhalten“, so Ausbildungsmanager Jürgen Häußner. Zu einem persönlichen Gespräch habe er nur zwei Bewerber eingeladen, diese haben am Ende auch einen Ausbildungsplatz bekommen.

In Brieselang wird ausgebildet

Daneben gibt es in Brieselang noch zwei Auszubildende im IT-Bereich. „Und ab Oktober werden zwei Studentinnen ihr Duales Studium bei uns beginnen“, so Häußner. Dabei handelt es sich um ein betriebswirtschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt Logistik und Lagerlogistik.

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Das Studium dauert, wie auch die Ausbildung, drei Jahre und findet im dreimonatigen Wechsel von Vorlesungen und der Arbeit im Betrieb statt. „Mit der Ausbildung können die Studenten zum Beispiel später einmal als Area-Manager arbeiten“, so Häußner.

Massive Kritik: Amazon wehrt sich

Auch zu den Medienberichten über die massenhafte Vernichtung von Artikeln äußerten sich die Amazon-Verantwortlichen. „Wir werfen keine Sachen weg, die wir nicht noch spenden oder anders verwerten können“, betonte Pressesprecher Stephan Eichenseher.

Ware, die unbeschädigt zurück gesendet wird, werde neu verpackt und verkauft. Ware mit leichten Gebrauchsspuren werde demnach über eine Amazon-Plattform verkauft und Artikel, die von Amazon selbst nicht mehr verwertet werden können, gehen an Restpostenhändler. „Lebensmittel wie Schokolade spenden wir aber auch. Hier arbeiten wir mit der Nauener Tafel zusammen“, so Reichardt.

Von Danilo Hafer

MAZ

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