Zigarettenschmuggler muss drei Jahre ins Gefängnis
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Schmuggelzigaretten sind ein einträgliches Geschäft in der Region.
© Quelle: Polizei
Rathenow/Potsdam. Als die Vietnamesin N., die in ihrem Heimatland als Lohn- und Leiharbeiterin beschäftigt war, nach Deutschland kam, da dachte sie, sie werde eine gute Arbeit finden. Das war im Mai 2015.
Kein Schlaraffenland
Doch Deutschland war kein Schlaraffenland. N. wohnte in verschiedenen Unterkünften – mal hier und mal da. Sie bekam ein Kind und lernte dann ihren Landmann C. kennen. Schnell zog sie mit ihm zusammen, es kam ein zweites Kind.
Professionell aufgezogen
C. vertickte damals bereits Schmuggelzigaretten in Rathenow und Umgebung. Mit C. die in Milow wohnte, zog er einen Schmuggelzigarettenverkauf auf – professionell, mit Buchführung und in großem Stil. Die Glimmstängel kamen aus Polen und wurden von Familienmitgliedern und Bekannten verkauft. Das ging lange gut, immerhin von Oktober 2017 bis Juli 2017.
So lief es ab
Er kümmerte sich um den Ankauf, vereinbarte mit den polnischen Lieferanten Übergabetermine und wartete am Anlieferort, um die Schmuggelware zu übernehmen.
Das waren in Rathenow der Dunckerplatz, der Garagenkomplex am Bruno-Baum-Ring und eine Garagenzeile in der Neufriedrichsdorferstraße. Zweimal, später dreimal im Monat wurden die Zigaretten geliefert. Immer zwischen 200 und 350 Stangen. Sie führte Buch, kümmerte sich um die Finanzen und half, wo immer Hilfe nötig war.
Aufgeflogen
Dann flog das illegale Unternehmen auf. 3,5 Millionen Zigaretten in 43 Fällen – das hatte die Anklage den Vietnamesen vorgeworfen. Rund 649 000 Euro – so wurde der Schaden beziffert, der durch die Steuerhinterziehung verursacht wurde.
Die Strafe
Das Amtsgericht Potsdam – in dieser Angelegenheit zuständig – kam nun zu einem Urteil. Zwei Jahre und elf Monate Haftstrafe – der Haupttäter und Verlobte der jungen Frau bleibt im Gefängnis, er saß bereits in Untersuchungshaft. Die junge Frau bekam zwei Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung.
Von Joachim Wilisch
MAZ