Ein Tänzchen mit dem Schulleiter
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Die wöchentliche Tanzpause in der Waldgrundschule in Hohen Neuendorf geht in die Beine. Und auch Lehrer und Schulleiter sind mit dabei.
© Quelle: Ulrike Gawande
Hohen Neuendorf. Jeden Freitag pünktlich um 9.40 Uhr verwandelt sich der Schulhof der Waldgrundschule in Hohen Neuendorf in eine Open Air Disco. Es ist Tanzpause. Nur eine von mehreren Aktionen, mit denen Schulleiter Holger Mittelstädt das musisch-ästhetische Profil der Schule weiter ausbauen will.
Bewegungsfreudige Pausengestaltung
Seit einem Jahr gibt es diese stimmungsvolle, bewegungsfreudige Pausengestaltung, bei der die Schüler zu Justin Timberlakes „Can´t stop the feeling“ schon mal ein Tänzchen mit dem Schulleiter wagen können. Aber auch zu „Sweet Dreams“, dem Eurythmics-Klassiker von 1983 oder aktuellen Hip-Hop-Nummern lassen sich die Kinder etwas einfallen, um ihre Mitschüler zum Mittanzen zu motivieren. Anfangs habe es Beschwerden der Anwohner über die 15 Minuten laute Musik gegeben, aber man habe das schnell mit der Stadtverwaltung klären können, so Mittelstädt.
Lesen ist Grundkompetenz Nummer 1
„Uns liegt der musisch-ästhetische Bereich sehr am Herzen und Tanzen ist das Bindeglied zum Sport“, betont Mittelstädt. Denn Sport, ein Schwerpunkt der Schule, sei nur eine von vielen Begabungen und so wolle man auch die kreativen Fähigkeiten der Kinder weiter fördern. Zudem Lesen als Grundkompetenz Nummer 1, erklärt der Pädagoge auch mit Hinblick auf die aktuelle Diskussion über die richtige Lese- und Schreib-Lernmethode, auf die er sich nicht festlegen möchte. Bei ihm singen dafür alleine rund 140 Kinder in einem der zwei Schulchöre und rund 600 Besucher kommen zum traditionellen Schulweihnachtskonzert in die Stadthalle. Damit auch einzelne Schüler ihr Können präsentieren können, soll am 15. Oktober um 17.30 Uhr erstmals ein Herbstkonzert in der evangelischen Kirche aufgeführt werden.
Kunstcafé im Frühjahr 2019
Im kommenden Frühjahr soll sich die Schule dann in ein Kunstcafé verwandeln und in jeder Klasse eine Ausstellung mit Kaffee und Kuchen stattfinden. Mittelstädt möchte zum Kunstcafé außerdem regionale Künstler einbinden, die an diesem Tag Workshops für die Kinder anbieten sollen. Erste Schritte sich vor Publikum zu zeigen können die Waldgrundschüler zudem seit 2017 einmal im Monat beim sogenannten Mofi, dem Monatsfinale machen. Immer zwei Klassenstufen gleichzeitig stellen sich gegenseitig einen Tanz, ein Gedicht, ein Lied, Bilder, Sketch, Theaterstücke oder einen Vortrag vor, den sie in den Wochen zuvor erarbeitet haben.
Auftritt beim Mofi
„Das ist für Schüler eine tolle Möglichkeit sich außerhalb des Weihnachtskonzertes zu zeigen, sie können Angst abbauen, sich vor Publikum zu zeigen und steigern so ihr Selbstwertgefühl“, ist Musiklehrerin Judith Kern-Olbricht vom Mofi begeistert. Auch den Kindern gefällt es, zu sehen, was die Mitschüler vorbereitet haben. „Sie haben so ein Ziel, auf das sie hinarbeiten können und bekommen Anerkennung“, ist der Schulleiter überzeugt, der mit diesen Aktionen – wie auch mit der Schulhymne – das Gemeinschaftsgefühl seiner Schüler stärken will.
Von Ulrike Gawande