Rücken an der Feldstraße bald die Bagger an?
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An der Oranienburger Straße/Ecke Feldstraße planen die Stadtväter sozialen Wohnungsbau. Schon nächstes Jahr könnte Baustart sein.
© Quelle: Enrico Kugler
Hohen Neuendorf. Da war die Verwaltung aber fleißig: Auf der Sitzung des Stadtentwicklungs- und Umweltausschusses am Dienstag hat sie eine Liste von 22 Grundstücken in Hohen Neuendorf und Borgsdorf zusammengestellt, auf denen in Zukunft eine Wohn-Bebauung theoretisch möglich wäre. Die Liste umfasst sowohl kommunale Grundstücke, die auf Antrag der Fraktionen CDU, Die Linke, Stadtverein und Bündnis 90/Die Grünen aufgelistet wurden. Darüber hinaus hatten die Fraktionen FDP/Freie Wähler und die Bündnis-Grünen gemeinsam den Antrag gestellt, sämtliche Baulandpotenziale aufzulisten, die unter sozialpolitischem Aspekt baulich erschlossen werden könnten.
Von 22 aufgeführten Grundstücke sind derzeit nur wenige bebaubar
Aufgelistet wurden auch Grundstücke, die sich noch im Außenbereich befinden, verpachtet sind zum Beispiel an Kleingärtner oder sich in Privatbesitz befinden. Im Rahmen der städtischen Entwicklung könnten die anvisierten Grundstücke langfristig in Bauland umgewandelt beziehungsweise durch die Stadt für kommunalen Wohnungsbau erworben werden. Denn Wohnraum in Hohen Neuendorf wird erkennbar knapp, heißt es in der Begründung. Um langfristig planen zu können, benötigt die Stadt darum eine Übersicht über das Baulandpotenzial sowie eine Prognose zum benötigten Wohnraum in 20 Jahren.
Pilot-Projekt soll die Feldstraße/Oranienburger Straße werden
Alle vorgestellten Grundstücke sind ab 2000 Quadratmeter groß und wurden Punkt für Punkt erläutert. Bürgermeister Steffen Apelt (CDU): „Da uns eine Förderung der Investitionsbank des Landes Brandenburg in Aussicht gestellt wurde, würde ich mir eine Selektion wünschen, mit welchem Pilot-Projekt wir starten wollen“, sagte er.
Und nach langer Diskussion einigten sich die Stadtverordneten schließlich, das 5126 Quadratmeter große, unbebaute Grundstück an der Feldstraße/Oranienburger Straße in Hohen Neuendorf zu favorisieren. Das Projekt soll Beschlussvorlage für die Sitzung im April sein. Auf dem Areal wäre eine Mehrfamilienhaus-Bebauung möglich.
Miete soll auch für Leute mit niedrigem Einkommen bezahlbar sein
Auch das 2064 große Grundstück an der Karl-Marx-Straße 14 und 15/Ecke Birkenwerderstraße und das 11844 unbebaute Brachland an der Summter Straße wurden favorisiert. Daraufhin kam die Frage, ob der anvisierte Wohnungsbau auch Leute mit niedrigem Einkommen bezahlbar sei und wie sich sozialer Wohnungsbau dekliniere.
Dazu die Antwort aus der Verwaltung: Die Schaffung von Sozial-Wohnungen heißt nicht, dass wir Wohnraum für Sozialfälle schaffen. Ein Drittel der Wohnungen wäre für Sozialhilfeempfänger, das zweite Drittel der Wohnungen für Leute mit niedrigem Einkommen. Der Rest wäre für den sozialen Wohnungsbau, wo die Stadt auch einen angemessenen Mietpreis nehmen könnte. Der geplante Mix aus sozialem und bezahlbarem Wohnraum wäre der Rahmen für alle Bürger, in der Stadt zu bleiben. Theoretisch könnten in den nächsten zehn Jahren so rund 200 Wohneinheiten entstehen, 20 Wohnungen pro Jahr.
Die Stadt wäre auch an einer Bebauung am Wildbergplatz interessiert
Zur Sprache kam auf Antrag der Bündnisgrünen auch, warum das Areal am Wildbergplatz nicht für den kommunalen Wohnungsbau in Betracht komme. Dazu die Verwaltung: Im Rahmen einer Bebauung müsste eine Schallschutzwand errichtet werden. Darüber hinaus befinden sich Flächen in Privatbesitz. Generell sei aber auch die Stadt an einer Bebauung interessiert.
Von Jeannette Hix