Aus vielen Regionen ist zu hören, dass der Spargelverkauf in diesem Jahr stark ins Stocken geraten ist. Malte Voigts vom Spargelhof in Kremmen teilt diese Beobachtung nicht. Wie er das begründet, erzählte er in einem Gespräch mit der MAZ.
Kremmen. Es sind düstere Nachrichten, die aus verschiedenen Regionen von den Spargelfeldern kommen. "Erzeuger in Mitteldeutschland beklagen fehlende Kunden." "Spargelkonsum noch verhalten." "Spargelbauern in Ostprignitz-Ruppin werden ihr Gemüse nicht los." All das sind MAZ-Schlagzeilen aus anderen Lokalredaktionen. Da liegt natürlich die Frage nahe: Wie sieht es eigentlich auf dem Spargelhof in Kremmen aus?
Offenbar nicht so schlecht wie anderswo. Malte Voigts, der Geschäftsführer des Spargelhofes in Kremmen, schätzt den Absatz ganz anders ein als seine vielen Kollegen. „Unser Hof und unser Hofladen erfreuen sich wachsender Besucherzahlen“, sagte er am Dienstag auf MAZ-Nachfrage. Die Gastronomie sei inzwischen wieder auf dem Stand von 2019 – von vor der Pandemie. An den Verkaufsständen verzeichne allerdings auch er Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr. „Wir waren aber in den beiden vergangenen Jahren die Profiteure.“ 2021 beispielsweise durfte die Gastronomie erst am 19. Mai öffnen. „Da sind viele eher zum Stand gegangen, jetzt kommen dafür wieder mehr Leute in die Gastro und fragen weniger an den Ständen nach.“ Deshalb vergleiche er seine Verkaufszahlen an den Spargelbuden nicht mit den Jahren 2020/21, sondern mit dem Vor-Corona-Jahr 2019.