Oberhavel. Seit Freitag mussten die Menschen im Landkreis Oberhavel um zwei 21-jährige Männer bangen, die zuletzt gegen 4 Uhr in der Nacht von Christi Himmelfahrt (18. Mai) zum darauffolgenden Freitag auf einer Herrentagsparty gesehen wurden.

Am Mittwoch dann die traurige Nachricht: Beide Vermissten wurden tot im Großen Wentowsee gefunden. Die MAZ fasst die wichtigsten Ereignisse der Vermisstensuche zusammen.

Beide Leichen im Großen Wentowsee bei Tornow (Fürstenberg) gefunden

Mittwoch, 24. Mai, 16:23 Uhr: Am Mittwochnachmittag gegen 15 Uhr wurde dann auch die Leiche des zweiten Vermissten, Pascal K., im Wasser des Großen Wentowsees gefunden. „Der Fundort befindet sich in der Nähe der Stelle, an der auch Leon B. gefunden wurde“, erklärte Joachim Lemmel. Den entscheidenden Hinweis brachte ein spezieller Sonar-Roboter, mit dem der Boden des Gewässers abgesucht wurde.

Mittwoch, 24. Mai 2023: Einsatzkräfte der Feuerwehr machten am Mittwochvormittag gegen 9 Uhr eine grausige Entdeckung: Während der Suche nach den Vermissten fanden sie eine tote Person im Wasser des Großen Wentowsees nahe des Fürstenberger Ortsteils Tornow. Mittlerweile steht fest, dass es sich bei dem Toten um den 21-jährigen Leon B. handelt. Er habe anhand von Fotos und seiner Kleidung identifiziert werden können, bestätigte ein Polizeisprecher.

Wasserschutzpolizei im Einsatz auf dem Großen Wentowsee

Dienstag, 23. Mai 2023: Die zuerst für Montag geplanten Wassersuchhunde sind seit Dienstagvormittag (23. Mai) im Einsatz. „Die Hunde wurden von der Polizei aus Sachsen-Anhalt angefordert“, erklärte Dörte Röhrs, Pressesprecherin der Polizeidirektion Nord in Neuruppin. Diese werden von Booten aus das Wasser des Großen Wentowsees absuchen. Sollten die Hunde Anhaltspunkte finden, werden diese Stellen durch Taucher überprüft. Auch an Land laufen die Ermittlungen weiter, wie die Pressesprecherin bestätigte.

Zabelsdorf: Angehörige der vermissten Männer werden von der Notfallseelsorge betreut

Die Angehörigen der beiden Vermissten werden vor Ort durch die Notfallseelsorge (Kriseninterventionsdienst) betreut. Auch die Feuerwehr ist mit einem Boot am nur 19 Grad warmen Großen Wentowsee in Zabelsdorf eingetroffen. Von diesem aus suchten die Spürhunde am Dienstagmittag erneut nach Spuren der Vermissten. Die Taucher, so heißt es, hätten sich vor allem auf den Uferbereich rund um das Bollwerk konzentriert. Gegen 15.30 Uhr wurde die Suche am Dienstag ergebnislos abgebrochen. Am Mittwoch sollen die Bemühungen, die beiden Männer zu finden, fortgesetzt werden.

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Montag, 22. Mai 2022: Die Suchmaßnahmen in Zabelsdorf zu Wasser und auf dem Land gehen unvermindert weiter. Beamte befragen Anwohner und Bootsbesitzer zu den beiden verschwundenen Männern. Wo sind die beiden 21-Jährigen? Eine Antwort gibt es noch nicht. Die Sorge ist groß – die Hoffnung, dass den beiden nichts zugestoßen ist, aber auch.

Sonntag, 21. Mai: Auf einem Flyer, der in den sozialen Medien zigfach geteilt wird, ist zu lesen, was die beiden Männer zum Zeitpunkt ihres Verschwindens getragen haben. Demzufolge hatte einer ein kurzärmliges ultramarinblaues Trikot mit einem weißen Schriftzug auf der Rückseite „Sechskurze Calle 4“, eine dunkelgraue Levis-Jeans sowie halbhohe schwarze Converse-Chucks mit einem roten Herz darauf an. Der andere trug ein kurzärmliges cremefarbenes Leinenhemd mit dunkelblauen Längsstreifen darauf, eine kurze creme-weißfarbene Leinenhose sowie weiße (aber verschmutzte) Turnschuhe der Marke Nike.

Zabelsdorf: Freunde suchen nach den vermissten Männern

Zudem hatten Freunde und Familien der beiden 21-Jährigen zu einer privat organisierten Suchaktion aufgerufen. Nach MAZ-Informationen hatte sich die Gruppe geteilt. Der Großteil suchte auf einem Feld in Zabelsdorf Richtung Altlüdersdorf. Einige machten sich auf den Weg nach Wentow zum Großen Wentowsee. Auch die Polizei sucht derweil auf Hochtouren weiter. „Leider gibt es nichts neues“, sagt Matthias Krüger am frühen Nachmittag. „Wir sind weiterhin auf dem Wasser unterwegs. Der See wird mit einem Boot abgefahren. Und der Uferbereich kontrolliert. Wir sind auch wieder mit dem Streifenwagen unterwegs.“, um die Böschungen und den Wald zu kontrollieren.

Zabelsdorf und Marienthal: Oberhaveler Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort

Sonnabend, 20. Mai: Seit Sonnabendmittag (20. Mai) war die Polizei mit einem Großaufgebot im Ortsteil Marienthal im Einsatz. Dort wurde ein Gewässer abgesucht. Man sei mit mehreren Beamten der Landes- und Wasserschutzpolizei im Einsatz, hieß es aus der Polizeiinspektion Oranienburg auf MAZ-Nachfrage. Auch Taucher hatte man angefordert. Zudem war eine Einheit des Oberhaveler Katastrophenschutzes mit einer Drohne im Einsatz. „Bis jetzt konnte nichts gefunden werden. Wir wissen nicht, ob sie im Wasser sind oder nicht. Es kamen am Sonnabend Taucher zum Einsatz. Unterwasserdrohnen. Überwasserdrohnen. Und am Freitag bereits der Hubschrauber“, bestätigt Matthias Krüger von der Wasserschutzpolizei auf MAZ-Nachfrage.

Suchaktion in Zabelsdorf. Seit Freitag werden hier zwei 21-jährige Männer vermisst

© Quelle: Privat

Polizei sucht im Wentowsee nach den Vermissten

Freitag, 19. Mai: Am 19. Mai 2023 kamen ein Fährtenhund sowie der Polizeihubschrauber zur Absuche des Sees und der umliegenden Bereiche zum Einsatz. Die Suche verlief jedoch erfolglos. Der eingesetzte Fährtenhund konnte allerdings eine Jacke und eine Bauchtasche am Bollwerk des Großen Wentowsees finden.

MAZ