Angebaut wird nur, was Kinder gerne mögen
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In Eigeninitiative haben ein paar Schüler und Lehrerin Ines Roß in Breddin einen Schulgarten angelegt und pflegen ihn.
© Quelle: Sandra Bels
Breddin. Felix Neumann und Richard Kube aus der 4. Klasse der Löwenzahn-Grundschule Breddin sind Feuer und Flamme, wenn es um den Schulgarten geht. Zum Arbeiten ziehen sie sogar extra Sachen an. Den ersten Einsatz in diesem Jahr im Gewächshaus und drumherum haben die beiden schon längst hinter sich. Kohlrabipflanzen wurden gesetzt. Ein Stück Garten musste umgegraben werden. Ein Fall für Felix und Richard.
„Die beiden sind von Anfang an dabei“, sagt Lehrerin Ines Roß. Das Gewächshaus auf dem Hof der Breddiner Löwenzahn-Grundschule einfach abzureißen, das war für sie im vergangenen Jahr keine Option. Sie weiß, wie wertvoll ein solches Haus ist, und wollte es unbedingt weiter nutzen. Schnell fand sie Schüler, die nur in der Pause und in ihrer Freizeit mit zupackten. Auch Levin Sachs gehörte damals zu den treuen Helfern und ist auch heute noch dabei, wenn es sein Stundenplan zulässt.
Erste Führungen zum Kindertag
Die Arbeiten begannen im März 2017. „Bereits zum Kindertag haben die Jungs die ersten Führungen durch den Schulgarten angeboten“, erzählt Ines Roß. Die Kinder durften Minze kosten und Pflanzen bestimmen. „Alle waren begeistert“, erinnert sich die Lehrerin. „Wir hatten in kürzester Zeit einen kompletten Garten angelegt. Hilfe gab es auch von den Eltern. Sie brachten unter anderem Pflanzen mit. Angebaut wird nur, was Kinder gerne essen und vor den Sommerferien geerntet werden kann.
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Felix und Richard sind die Schulgarten-Pioniere in Breddin und nutzen jede freie Minute, um im Garten zu arbeiten.
© Quelle: Sandra Bels
Seit diesem Schuljahr bietet Ines Roß innerhalb des Ganztages das Interessenangebot „Schulgarten“ an. Sechs Kinder sind stets dabei. Viele andere helfen außerhalb des Angebots. „der Andrang ist groß, jeder will helfen“, freut sich Ines Roß. Große Unterstützung bekam sie auch vom ehemaligen Hausmeister Eckhard Lehmann. „Und sein Nachfolger Reno Schmidt ist gleich ein Freund des Schulgartens geworden“, so die Lehrerin.
Die Gärtner wünschen sich einen Geräteschuppen
Für die viele Arbeit sind auch viele Geräte notwendig. Derzeit stehen sie noch im Gewächshaus und nehmen dort den Platz weg. Um es effektiver nutzen zu können, wünschen sich die Gärtner einen Geräteschuppen. Im Sachkundeunterricht berechneten die Kinder mit Ines Roß, wie viele Gurken und Tomaten sie in wie vielen Jahren verkaufen müssten, um sich den Traum allein finanzieren zu können.
Jeder kann für das Schulgartenprojekt abstimmen
Schnell war klar, dass das in der Grundschulzeit nicht zu schaffen ist. Deshalb beteiligen sich die Schüler an einem Projekt, für das die Raiffeisenbank Ostprignitz-Ruppin der Partner ist. Es läuft noch bis zum 30. April. „Jeder kann uns helfen“, sagt Ines Roß. „Er muss nur unserem Schulgartenprojekt im Internet seine Stimme geben“, fügt sie an. Die Eltern haben Informationen über das Projet und das Voting mit nach Hause bekommen. Gestern hatte das Projekt schon knapp über 1200 Stimmen.
Die 150 Projekte aus ganz Deutschland mit den meisten Stimmen bekommen eine finanzielle Förderung zwischen 500 und 5000 Euro. 250 Euro bekommt die Schule bereits dafür, dass sie ein Projekt eingereicht hat. Das ist für Ines Roß schon jetzt ein Gewinn. Sie freut sich auch darüber, dass andere Kindereinrichtungen aus dem Altkreis Kyritz an der Aktion teilnehmen. Mit dabei sind auch die Prinz-von-Homburg-Schule und die Kita „Spiegelberg“ aus Neustadt.
Für die Löwenzahn-Grundschule stimmen kann man noch bis zum 30. April im Internet unter der Adresse www.finanzielle-bildung-fördern.de/projekt/interessenangebot-schulgarten. Auf der Internetseite findet man auch die anderen beiden Projekte unter dem Link „Projekte“.
Von Sandra Bels
MAZ