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Seebeck

Neue Pächterin für den „Tonkegel“

Salila Lemmens will im Mai Eröffnung feiern. Doch auch schon vorher ist der „Tonkegel“ geöffnet.

Salila Lemmens will im Mai Eröffnung feiern. Doch auch schon vorher ist der „Tonkegel“ geöffnet.

Seebeck. Am ersten Abend blieb kaum ein Stuhl frei. Etwa 60 Gäste drängelten sich am vergangenen Freitag im Seebecker „Tonkegel“, als die Bürgerinitiative Vielitzsee sich dort traf. Für Salila Lemmens ein guter Einstieg. „Es war ein wirklich wunderschöner Abend“, sagt die neue Pächterin des Hauses.

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Etwas aufgeregt hatte die 32-Jährige sich zuvor ihren Gästen vorgestellt. Dabei hätte sie das eigentlich gar nicht machen müssen. Lemmens ist in Seebeck aufgewachsen und in Lindow, Rheinsberg und Neuruppin zur Schule gegangen. „Ich habe hier meine Wurzeln“, sagt sie. Vor Kurzem hat sie die Pacht für den „Tonkegel“ übernommen.

Konzept überzeugte die Gemeindevertreter

Nach dem Abi war Lemmens zunächst nach Berlin gezogen. Inzwischen pendelt sie zwischen Berlin und Seebeck, wo sie im Seminarhaus ihrer Mutter mitarbeitet. Schon länger hatte sie überlegt, den nur wenige Meter entfernten „Tonkegel“ mit seiner Kegelbahn zu betreiben. Ende Februar stellte sie ihr Konzept schließlich den Gemeindevertretern vor – und erhielt den Zuschlag für das Haus, das der Gemeinde gehört.

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„Ich wünsche mir, dass Menschen hier zusammenkommen“, sagt sie. Viele, die nach der Schule die Region für eine Ausbildung verlassen hätten, kämen inzwischen zurück. „Sie wünschen sich einen Platz, wo sie sich treffen können“, sagt Lemmens.

Neufang nach der Pause

2006 hatte die Gemeinde Vielitzsee die ehemalige Kneipe zu einer Begegnungsstätte umbauen lassen. Einige Jahre hatte ein Verein das Haus betrieben, 2016 startete Doris Schatz ein engagiertes Veranstaltungsprogramm mit Konzerten, Ausstellungen und Tanzveranstaltungen. Seit Längerem schon passierte in dem Haus nichts mehr. Lemmens wagt jetzt den Neufang.

Sie will sich erst einmal, so sagt sie selbst, „vorsichtig rantasten“. Zunächst soll der „Tonkegel“ nur am Wochenende öffnen. Mit einem Angebot von gutem Kaffee, Wein und Bier. Außerdem soll es ein kleines Essensangebot geben – Suppen, Sandwiches und Kuchen. Zu Ostern will sie einen Brunch veranstalten, im Mai dann zum Spargel einladen. Lemmens hofft zudem, bei Familienfeiern oder kleineren Firmenveranstaltungen bewirten zu können. Einige treue Gäste hat der Tonkegel bereits von früher. Eine Kegelgruppe, die dort schon öfter gespielt hat, hat sich Lemmens angekündigt.

Lemmens hat in Berlin Sinologie studiert. Hinter einem Gaststätten-Tresen hat sie bisher nicht gestanden. Doch hat sie durch ihre Arbeit im Seminarhaus Erfahrung in der Betreuung von Gästen und im Service. „Die Menschen müssen mit einem guten Gefühl gehen“, sagt sie. Nur dann kämen sie auch ein zweites Mal. Sich um Gäste kümmern – „ich bin da so reingewachsen“.

Hilfe von Familien und Freunden

Mit dem „Tonkegel“ will Lemmens neben ihrem Engagement im Seminarhaus „noch was Eigenes“ machen. Ganz allein ist sie mit dem „Tonkegel“ jedoch nicht. Eine Freundin unterstützte sie beim Einkauf, als sie den Gästeraum für den „See-Tisch“ der Bürgerinitaitive öffnete. Ihr Bruder will ihr helfen, die Fläche rund um das Gasthaus ein wenig zu bepflanzen. Auch ihr Lebensgefährte will mit anpacken. Sie vertraue auf ein familiäres Netz, sagt Lemmens. „Ich komme aus einem Familienbetrieb.“

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Mitte der 90er Jahre war Lemmens mit ihrer Familie nach Seebeck gekommen. In liebevoller Kleinarbeit baute die Familie ein altes Haus aus – Lemmens kennt den „Tonkegel“ noch aus einer Zeit, wo er eine alte „Ein-Raum-Gaststätte mit Kegelbahn“ war. Ihr Vater gestaltete das Logo des Hauses – eine stilisierte Häuserfront mit vielen Menschen davor. Sie möchte das Logo gerne behalten, den lange üblichen Namen „Haus des Gastes“ aber nicht. Schließlich heißt das benachbarte Seminarhaus „Gästehaus Seebeck“. „Das ist verwirrend.“

Von Frauke Herweg

MAZ

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