Arbeitsagentur Neuruppin: Mehr Tarifbindung bringt bessere Löhne
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Die Arbeitsagentur Neuruppin sieht in der Tarifbindung von Unternehmen eine wichtige Voraussetzung für faire Löhne und gute Arbeit.
© Quelle: Henry Mundt
Neuruppin. Der Verwaltungsausschuss der Arbeitsagentur Neuruppin sieht in einer höheren Tarifbindung von Betrieben eine wesentliche Voraussetzung für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Dies wiederum sei nötig, um gegen den branchenübergreifenden Arbeits- und Fachkräftemangel in der Region anzugehen und konkurrenzfähig zu bleiben gegenüber anderen Regionen. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Positionspapier „Gute Einkommen – starke Wirtschaft – gemeinsam für Nordwestbrandenburg“ des Verwaltungsausschusses hervor.
Nach dem Papier sind Tarifverträge „das zentrale Instrument, um die Einkommen und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu regeln“. So sollten unter anderem eine gerechte Bezahlung, sichere Arbeitsplätze, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder gleiche Löhne für gleiche Arbeit von Frauen und Männern erreicht werden.
Je höher die Zahl tarifgebundener Betriebe liege, „desto wirkungsvoller können sich die Sozialpartner gemeinsam für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Nordwestbrandenburgs einsetzen“.
Arbeitsagentur Neuruppin: Nur mit gut und fair bezahlter Arbeit konkurrenzfähig
„Unsere regionalen Betriebe brauchen gutes Personal. Wir müssen es schaffen, die Region zum Strahlen zu bringen. Und zwar nicht nur so, dass die ausgebildeten Fachkräfte bleiben, sondern vor allem so, dass die Jugend hier ihre berufliche Zukunft sieht und eine Ausbildung macht. Zudem wollen wir Personal aus anderen Regionen – auch aus dem Ausland – für uns gewinnen“, unterstrich Oliver Hoch, alternierender Vorsitzender der Arbeitgeber-Bank des Verwaltungsausschusses.
Reinhard Porazik, alternierender Vorsitzender der Arbeitnehmer-Seite des Ausschusses ergänzt: „Dazu braucht es neben bezahlbarem Wohnraum und einer guten Infrastruktur – ÖPNV (Öffentlicher Personen-Nahverkehr) und auch soziale Einrichtungen – vor allem gut und fair bezahlte Arbeit.“ Darin seien sich alle Ausschussmitglieder einig.
„Nordwestbrandenburg hat Zukunft, deshalb brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte und ein Lohnniveau, das dem Vergleich mit Konkurrenzstandorten standhält“, sagte das Mitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Region Westbrandenburg.
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Beate Kostka, Chefin der Neuruppiner Arbeitsagentur, sieht den Nordwesten Brandenburgs vor großen Herausforderungen. „Wir wollen gemeinsam unsere Region mitgestalten – im Interesse von hoher Lebensqualität und fairen Arbeitsbedingungen aller Menschen, aber auch im Interesse von erfolgreichen Unternehmen“, argumentiert sie und verweist zugleich auf die vielen Unterstützungsangebote für Qualifizierung und gute Gestaltung der Digitalisierung.
Aufgaben des Verwaltungsausschusses der Arbeitsagentur Neuruppin
Der Verwaltungsausschuss überwacht und berät den Angaben zufolge als Selbstverwaltungsorgan die Agentur für Arbeit Neuruppin. Er setzt sich zusammen aus je vier Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitnehmerseite vom DGB, der Arbeitgeberseite vom Unternehmensverband Berlin-Brandenburg (UVB) sowie der öffentlichen Hand der Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Havelland und Oberhavel. Jede der drei Seiten hat zudem noch zwei Stellvertreterplätze zu besetzen.
Weitere Informationen zum Thema Entgelt finden Sie unter www.statistik.arbeitsagentur.de.
MAZ