Vortrag

Zu Fuß mit dem Knopf im Ohr durchs Neuruppin von 1933

Die Neuruppiner Museumsleiterin Maja Peers-Oeljeschläger hält einen Vortrag im Museum

Die Neuruppiner Museumsleiterin Maja Peers-Oeljeschläger hält einen Vortrag im Museum

Neuruppin. Am 30. Januar präsentiert das Aktionsbündnis Brandenburg im Museum Neuruppin und im Livestream acht Audiowalks des Projekts „Brandenburg ’33 – Erinnern vor Ort“. Die Audiowalks beleuchten den Beginn des Nationalsozialismus: in Brandenburg an der Havel, Buckow, Cottbus, Fehrbellin, Luckenwalde, Neuruppin, Teupitz und Wittenberge. Vor der Präsentation erläutert Museumsleiterin Maja Peer-Oeljeschläger die historischen Hintergründe des 30. Januar 1933. An diesem Tag ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg vor 90 Jahren Adolf Hitler zum Reichskanzler.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Als landesweites Bündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus ist es uns ein Anliegen, die Auseinandersetzung mit diesem Teil der Geschichte auch 90 Jahre nach dem Beginn des Nationalsozialismus wachzuhalten“, erklärt Thomas Wisch, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Brandenburg. „Unsere acht Audiowalks sind Streiflichter der Ereignisse: Wie gelang es den Nationalsozialisten, ihre Herrschaft in so kurzer Zeit in der Fläche Brandenburgs durchzusetzen? Welche Unterstützung gab es vor Ort? Und wo gab es Widerstand?“

In ihrem Vortrag zeichnet Museumsleiterin Maja Peers-Oeljeschläger nach, wie es zu der Machtübertragung an die Nationalsozialisten kam und welche unmittelbaren Auswirkungen der 30. Januar 1933 hatte. Im Fokus stehen hier die Ereignisse in Neuruppin. „Der Beginn der nationalsozialistischen Diktatur war auch auf regionaler Ebene unmittelbar sichtbar“, erläutert Peers-Oeljeschläger. „Übergriffe auf politische Gegner sowie auf von Juden geführte Geschäfte begleiteten auch in Neuruppin den Prozess der Machtetablierung. Die sogenannte Gleichschaltung von Staat und Gesellschaft fand lokal vor Ort ebenso statt wie auf Reichsebene.“

Da es jedoch kaum noch Zeitzeugen gibt, besteht die Gefahr, dass Geschichte in Vergessenheit gerät. Mit den Audiowalks soll es gelingen, sich an Stätten der Erinnerung mit Einzelheiten jener Zeit anschaulich vertraut zu machen und sie so vor dem Vergessen zu bewahren.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Ab dem 30. Januar werden die Audiowalks über die Webseite www.brandenburg-33.de abrufbar sein. Mit Hilfe einer Karte können sie eigenständig vor Ort gegangen werden. Als Aufhänger jeder Station dient ein Ausschnitt aus einem historischen Artikel einer Lokalzeitung. Es folgen Erläuterungen zu dem erwähnten Ereignis, historische Hintergrundinformationen sowie Details zum konkreten Ort. Neben den Audiowalks bietet die Webseite www.brandenburg-33.de mehr als 200 weitere Ereignisse aus ganz Brandenburg, die über eine Karte und eine Chronologie recherchierbar sind.

Der Vortrag „Der 90. Jahrestag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten“ mit Maja Peers-Oeljeschläger beginnt um 17 Uhr im Museum Neuruppin.

Die Projektvorstellung "Brandenburg '33" mit Thomas Wisch (Aktionsbündnis Brandenburg), der Historikerin Ulrike Rothe (Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien e.V. ) und einer Lesung der Sprechern der acht Audiowalks wird ab 18 Uhr live auf der Website des Aktionsbündnisses gestreamt.

Von MAZonline

Mehr aus Neuruppin

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken