Stadt will Radweg auf altem Bahndamm bauen
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Groß Haßlows Ortsvorsteher Wolfgang Ramin ist für den raschen Bau eines Radwegs auf dem alten Bahndamm.
© Quelle: Christian Bark
Wittstock/Groß Haßlow. Seit Monaten ist der mögliche Bau eines Radwegs auf dem ehemaligen Bahndamm zwischen Wittstock und Mirow Gesprächsthema in der Region. In Groß Haßlow hatte sich der Ortsbeirat bereits vor über einem Jahr für die Umsetzung eines solchen Vorhabens ausgesprochen – zumindest erstmal für eine Umsetzung bis zum Dranser See.
„Da muss bald etwas passieren, sonst wächst die Strecke noch weiter zu“, sagte Groß Haßlows Ortsvorsteher, Wolfgang Ramin, auch auf der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats. Eingeladen hatte er dazu auch Günter Lutz und Philipp Wacker von der Initiative „Radweg auf dem Bahndamm“. Beide gaben dem Ortsbeirat und interessierten Anwohnern Informationen zum aktuellen Stand der Dinge.
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Jörg Gehrmann bestätigte das Vorhaben der Stadt.
© Quelle: Christian Bark
„Nach derzeitigem Planungsstand soll die Realisierung in den kommenden drei Jahren erfolgen“, sagte Günter Lutz. Hierbei ginge die Initiative von der Stadt Wittstock und Wittstocks Bürgermeister, Jörg Gehrmann, aus. Dabei sei die Stadt bereit, die notwendigen Eigenmittel für den Ausbau allein zu tragen.
Jörg Gehrmann bestätigte das. Bei einer möglichen Förderung von 90 Prozent trage die Stadt dann die restlichen zehn Prozent des insgesamt vier Millionen Euro teuren Projekts. „Das sind 400 000 Euro, die wir auf drei Jahre gerechnet zur Verfügung stellen würden“, sagte der Bürgermeister. Ihm sei dieser Radweg schon lange eine Herzensangelegenheit gewesen.
Förderbescheid steht noch aus
Tatsächlich ist der Bau des Radwegs bereits bildlich auf dem alten Bahndamm in Wittstock an den Dammterrassen auf dem Gelände der Landesgartenschau (Laga) angekündigt. „Auch die Laga-App berichtet von dem Vorhaben“, erklärte Günter Lutz. Die Stadt sei also entschlossen, der Landkreis Ostprignitz-Ruppin lasse sie gewähren. Letztlich stehe aber noch der endgültige Förderbescheid vom Land aus.
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Auf den Dammterrassen ist der neue Radweg schon angekündigt.
© Quelle: Christian Bark
Unruhe in die ganze Sache hatten zuletzt Ideen gebracht, die alte Bahnstrecke, die nach wie vor nicht entwidmet ist, wieder zu beleben. Denn die Fördermittel für den Radweg verfügen über eine Zweckbindungsfrist von 15 Jahren. Sollte der Eigentümer Regioinfra innerhalb dieser Frist die Strecke reaktivieren, müsste die Stadt nicht nur den Rückbau des Radwegs finanzieren, sondern auch die Fördermittel zurückzahlen.
„In der Beziehung wird sich die Stadt aber abgesichert haben“, sagte Philipp Wacker. Und auch in Groß Haßlow bezweifelten viele Anwesende, dass in diesem Zeitraum wieder ein Zug auf der Strecke verkehren wird, wie es laut Günter Lutz 2005 das letzte Mal der Fall gewesen war. Schon damals hätte sich ein Fortbetrieb nicht mehr gelohnt. Wolfgang Ramin erinnerte in dem Zusammenhang auch an eine Buslinie, die dann zwischen Wittstock und Mirow gefahren, wenig später mangels Resonanz aber wieder eingestellt worden sei.
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Günter Lutz und Philipp Wacker (r.) bereiten eine Unterschriftenliste vor.
© Quelle: Christian Bark
Günter Lutz und Philipp Wacker hielten dagegen die Vorteile eines solchen Radwegs, der quer durch die Natur verlaufen würde, hervor. „Kinder, Familien und ältere Leute könnten sicher zum Dranser See, zum Landschulheim Schweinrich oder in die Stadt Wittstock gelangen“, betonte Philipp Wacker.
Gerne nahmen die beiden Initiativengründer in Groß Haßlow den Vorschlag mit auf, eine Unterschriftenaktion für den Radweg zu starten. „Uns ist wichtig, dass die Leute dahinter stehen“, sagte Philipp Wacker. Es handle sich also um eine Bedarfsermittlung. Die Unterschriftenliste befinde sich gerade in Arbeit, wie Philipp Wacker am Mittwoch im MAZ-Gespräch mitteilte. Sie werde aber bald für die Wittstocker und Bewohner der Ortsteile ausgelegt.
Zur Facebookseite der Initiative unter: www.facebook.com/RadwegaufdemBahndamm
Von Christian Bark