MAZ-Sterntaler: Bad Belziger kann nicht mehr arbeiten und muss seine kleine Tochter fast allein durchbringen
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Freuen sich auf die Advents- und Weihnachtszeit: Gundolf Köcher und seine sechsjährige Tochter Vivien.
© Quelle: Johanna Uminski
Bad Belzig. Gundolf Köcher ist ein Mann, der das Leben so nimmt, wie es kommt. Meckern ist nicht seine Art. Das machte er auch nicht vor eineinhalb Jahren, als er nach 45 Berufsjahren als Elektroinstallateur aufhören musste. Die Knie wollen nicht mehr.
„Auf dem rechten Knie habe ich Arthrose zweiten Grades, im linken Knie sogar vierten Grades. Das sind Verschleißerscheinungen durch den Beruf. Ich musste aufhören, es ging nicht mehr“, sagt der 61-jährige Bad Belziger.
Auch als seine Freundin ihm vor sechs Jahren verriet, dass sie schwanger war, nahm er es so hin, wie es war. „Am Anfang war es ein Schock, aber jetzt ist meine Tochter eine große Bereicherung für mich. Sie ist sehr pflegeleicht. Da habe ich großes Glück.“
So kommt ihre Sterntaler-Spende an
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Aufgewecktes kleines Mädchen aus Bad Belzig
Die Partnerschaft hielt nicht und seine sechsjährige Tochter Vivien lebt die meiste Zeit bei ihm, verrät Gundolf Köcher. „Ich bin schon lange alleinerziehend. Neben meinen Zwillingen, die bereits Mitte 30 sind und in München leben, habe ich einen 19-jährigen Sohn, der bis vor kurzem noch bei uns gelebt hat. Er war seit seinem dritten Lebensjahr bei mir.“
Vivien ist ein aufgewecktes kleines Mädchen, das nicht nur Meerjungfrauen, sondern auch die Hunde der Kinderserie „Paw Patrol“ und Dinosaurier sehr mag.
„Ich fühle mich eigentlich wohl, aber als Alleinerziehender mit geringem Einkommen ist es finanziell sehr schwer, wirtschaftlich zurechtzukommen“, erklärt Köcher, der Arbeitslosengeld I bezieht. Der Antrag für Wohngeld sei umfangreich und kompliziert. „Hinzu kommt noch die Hin- und Her-Korrespondenz bei fehlenden Unterlagen und Rückfragen. Da wartet man über Monate auf die Bestätigung.“
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Vivien braucht ein neues Zimmer. Das ist aber renovierungsbedürftig.
© Quelle: Johanna Uminski
Die Krankenkasse, erklärt der gebürtige Borkheider, schreibe ihn nicht mehr krank, weil es sich um eine Verschleißerkrankung handelt. „Eine Operation kommt für mich wegen Vivien nicht infrage, weil ich dann durch den Eingriff und Reha länger ausfallen würde. Und es ist auch nicht sicher, ob ich danach besser laufen kann“, erklärt er das Problem.
Schmerzen in den Knien machen es dem Bad Belziger schwer
Da nimmt er es lieber in Kauf, dass er bei längeren Wegen oder Besuchen auf dem Spielplatz Schmerzen in den Knien hat. „Das färbt auf meine Tochter ab. Manchmal, wenn wir unterwegs sind, dann sagt Vivien, dass sie Schmerzen in den Knien hat und nicht mehr laufen kann.“
Kinder und ihre Erziehung waren für Gundolf Köcher in seinem Leben schon immer wichtig. „Neben meinen vier leiblichen Kindern habe ich drei weitere Kinder mit Partnerinnen großgezogen.“
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Durch den plötzlichen Ausstieg aus seinem Beruf spüre der 61-Jährige deutlich den finanziellen Einschnitt. „Zum Glück bin ich ein sparsamer Mensch, kaufe nur im Angebot.“ Damit Gundolf Köcher nicht so viel Lebensmittel nach Hause in die vierte Etage tragen muss, kauft er fast täglich ein, eben immer nur in kleinen Mengen, um seine Knie zu schonen. „Den Einkauf erledige ich alle ein bis zwei Tage, wenn ich Vivien zur Kita bringe.“
Die Adventszeit in Bad Belzig
Die Adventszeit hat bereits begonnen und in etwa vier Wochen ist Weihnachten. „Wir feiern mit Viviens Mama zusammen. Sie wohnt hier gleich um die Ecke“, sagt Gundolf Köcher.
Eine Geschenkidee an den Weihnachtsmann für ihren Papa weiß Vivien schon. „Eine Bohrmaschine“, sagt die Sechsjährige freudestrahlend. Doch die hat Gundolf Köcher schon. „Ich habe keine Wünsche und bin wunschlos glücklich. Ich bin lieber für andere da“, sagt der 61-Jährige.
Seit dem Auszug seines 19-jährigen Sohnes ist das größte Zimmer in der 60 Quadratmeter großen Wohnung frei. Diesen Raum würde Gundolf Köcher sehr gerne für seine sechsjährige Tochter Vivien umgestalten, auch vor dem Hintergrund, dass sie nächstes Jahr zur Schule kommt, und einen Schreibtisch und mehr Platz benötigt.
„Das ist die größte Herausforderung, denn das Zimmer muss renoviert werden. Zum Glück habe ich noch Kontakte zu Firmen, als ich noch auf Montage gearbeitet habe.“ Die Renovierung würde etwa 800 Euro kosten, „aber ich selbst schaffe das nicht mehr“.
MAZ-Sterntaler helfen in Bad Belzig
Neben einem Schreibtisch für Vivien muss das Zimmer neue tapeziert und gestrichen werden, auch die Heizkörper brauchen einen neuen Anstrich. Die Tür muss abgeschliffen und neu gestrichen und ein neuer Teppich muss rein. „Ansonsten sind wir wunschlos glücklich“, sagt Gundolf Köcher, „und haben sonst alles, was wir brauchen“. Die MAZ-Sterntaler helfen den beiden auf ihrem Weg.