Krieg gegen die Ukraine: Hilfsbereitschaft in Bad Belzig wirkt ermutigend
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Willkommen für Geflüchtete aus der Ukraine in Bad Belzig am Burgbräuhaus. Arla Maluk mit den Söhnen Wowa und Maxim ist trotzdem häufig mit den Gedanken in der Heimat.
© Quelle: René Gaffron
Bad Belzig. In der achten Woche des Krieges gegen die Ukraine sind Solidarität und Hilfsbereitschaft in Bad Belzig und Umgebung ungebrochen. Das hat das Willkommensfest am Donnerstagnachmittag auf dem Hof des Burgbrauhauses dokumentiert.
„Das Gefühl, konkrete Unterstützung geben zu können, stimmt mich froh“, sagt Gudrun Brethack. Die Lehrerin wird in Kürze einer Mutter mit zwei Söhnen ein Zuhause bieten. „Wir haben uns die gerade leer stehenden Räume gemeinsam angesehen und werden sie noch etwas aufmöbeln“, verspricht sie.
Flucht vor Gefechtslärm n Shytomir
Arla Maluk ist aus der 250.000-Einwohner-Stadt Shytomir geflohen. 200 Kilometer von Kiew entfernt konnten die neun- und zehnjährigen Kinder beim Gefechtslärm nicht mehr einschlafen. Jetzt sind sie einen Monat lang in Sicherheit und hatten das erste Dach über dem Kopf der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde. Nun also wird das Trio ein bisschen mehr heimisch.
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Günter Baaske und Sonja Söchting als Übersetzerin begrüßen die Besucher des Begegnungsfestes am Donnerstagnachmittag.
© Quelle: René Gaffron
„Meine Gedanken sind natürlich bei meinem Mann und bei meinem großen Sohn“, sagt sie. Der Gatte ist Pfarrer und der 18-jährige hilft, Spenden aus dem Ausland an Soldaten und Zivilisten zu verteilen. Immerhin. die kleinen Brüder Wowa und Maxim können sich – dem FC Borussia Belzig und dem Märkischen BSV Belzig sei Dank – für ein paar Augenblicke bei Ballspielen ablenken.
Viel Unterstützung für die Begegnung in Bad Belzig
"Ein bisschen Lächeln" hatte sich Anne Baaske erhofft, als sie mit Karen Schugardt und Anke Notdurft vor drei Wochen erörterte, ob und wie ein Treffen zum Kennenlernen wie in Wiesenburg vonstatten gehen soll. Als die Eisdiele an der Postmeilensäule als passender Ort ausgeschaut war und Betreiberin Denise Eggenstein kostenlos Eis anbot, reihten sich weitere Unternehmen mit Spenden ein, berichtet die SPD-Stadtverordnete.
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Musik und Hüpfburg der Feuerwehr sowie weitere Kinderbelustigungen bildeten sodann den Rahmen für den Austausch. Denn vieles bei der Unterstützung der 90 Geflüchteten läuft gut.
Trotzdem bestehen noch Fragen, die zumindest teilweise alle 14 Tage in Netzwerksberatungen mit der Integrationsbeauftragten des Kreises Potsdam-Mittelmark Laura-Sophie Schaaf erörtert werden. Zusätzliche Kita-Kapazitäten und Schulbesuch sowie Beschäftigungsmöglichkeiten für Erwachsene müssen zügig geregelt werden, erklärt Anne Baaske die Agenda.
Krankenschwester lernt für Anstellung im Klinikum
Arla Maluk verfolgt diesen Plan. Nächste Woche beginnt ihr Deutschkurs in Bad Belzig, berichtet sie der MAZ. Mittelfristig hofft die Krankenschwester auf eine Anstellung im Ernst-von-Bergmann-Klinikum Bad Belzig. Die Brücke dorthin baut ihr Landsfrau Larissa Mazur, die schon eine längere Weile dort arbeitet und die Kollegen lobt.
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Seifenblasen für den Nachwuchs – die Erwachsenen miteinander im Gespräch.
© Quelle: René Gaffron
„Nachdem ich schon einmal in einer deutschen Großstadt gescheitert bin und in die Ukraine zurückkehrte, war mein zweiter Versuch – nun in Bad Belzig – wegen der herzlichen Menschen hier erfolgreich“, versprüht sie zumindest hierzulande Zuversicht und fürchtet freilich, dass in der Heimat noch lange gekämpft wird.
Von René Gaffron