Neschholz

Schwein gehabt: Jungbäuerin übernimmt die Freilandzucht

Berufliche Partner: Johannes Alt und Anja Koch haben die Schweinezucht von Bernd Schulz aus Gömnigk übernommen.

Berufliche Partner: Johannes Alt und Anja Koch haben die Schweinezucht von Bernd Schulz aus Gömnigk übernommen.

Neschholz. Sie ist jung. erfolgreich, sympathisch und liebt grunzende Vierbeiner mit putzigen Ringelschwänzchen. Anja Koch ist neuerdings Herrin über 86 Duroc-Sattelschweine, darunter 17 Saugferkel und sogenannte 28 Absetzer, die nicht mehr gesäugt werden müssen.

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Auf dem knapp 30 Hektar großen Areal unweit der Neschholzer Wühlmühle suhlen sich die Schweine im Matsch, lassen ihrem Bewegungsdrang freien Lauf und fühlen sich in der Gemeinschaft sauwohl. Seit Anfang dieses Jahres hat die 38-jährige Landwirtin die Freilandschweine von Bernd Schulz aus Gömnigk übernommen.

Der im Hohen Fläming bestens bekannte Bauer konzentriert sich ab sofort ausschließlich auf seine Backschweintenne. Der Landwirt freut sich über eine nach seiner Einschätzung geglückte Betriebsübergabe.

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Meisterprüfung erfolgreich bestanden

Ihre Meisterprüfung hat Anja Koch ebenfalls bei ihm absolviert und bestanden. Ihr Betrieb heißt nun „Fläminger Weideschwein“. Gemeinsam mit Landwirt Johannes Alt vom Biohof Steinreich in Lüsse hat die gebürtige Marburgerin noch viel vor. Zunächst einmal erwarten sie am Wochenende bei der Landpartie viele interessiere Besucher, die sich für die Zucht und Haltung interessieren.

Eber Kuno ist besonders beliebt

Eber Kuno ist besonders beliebt.

Neugierig beschnuppern die Schweine mit ihren feuchten Nasen zweibeinige Besucher und freuen sich über eine kleine Krauleinheit. Die sonst sehr aktiven Schweine machen es sich bei warmen Tagen doch eher in ihren Hütten gemütlich oder nehmen genüsslich ein abkühlendes Schlammbad.

„Schweine können nicht schwitzen und können bei heißen Tagen wie diesen schnell überhitzen - daher kühlen sie sich im Schlamm ab“, weiß die Landwirtin. Gerade die hellen, rosa Schweinchen bekommen schnell mal einen Sonnenbrand. „Da müssen sie sich zum Schutz vor der Sonne einschlemmen“, so Koch weiter.

Die Neu-Gömnigkerin liebt ihre Arbeit, weiß aber, wie mühsam sie ist. „Das ist körperlich richtig anstrengend, ich muss viel Handarbeit machen – und das ist mit Kraft verbunden und ich muss bei Wind und Wetter raus.“

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Koppelbau ist zeitintensiv

Zwei Mal am Tag bekommen die Schweine zu fressen und zu saufen, auch die Suhlen müssen regelmäßig mit frischem Wasser aufgefüllt werden. Mindestens einmal in der Woche werden die Hütten mit frischem Einstreu ausgelegt. „Zeitintensiv ist aber vor allem der Koppelbau“, berichtet die 38-Jährige.

Am liebsten verspeisen die Freilandschweine Grünfutter, das sie auf den Koppeln vorfinden. Sind diese abgegrast, werden sie zur nächsten Koppel gebracht. Auf ihrem Speiseplan stehen auch Getreide, Hafer, Roggen, Dinkel, Stroh und Triticale.

„Duroc-Sattelschweine ist eine sehr robuste und alte Rasse. Es sind keine Hochleistungstiere. Sie wachsen langsamer, weil sie draußen sind und sich viel bewegen“, berichtet Johannes Alt. Auf dem Teller überzeugen die Schweine vor allem mit ihrem schmackhaften Fleisch.

„Das ist marmoriertes Fleisch. Das Fett ist nicht auf dem Fleisch, sondern direkt in den Muskeln – daher ist es sehr schmackhaft, zart und saftig.“ Das liegt zum einen an der Nahrung, zum anderen an der artgerechten Haltung. „Wenn Tiere Stress ausgesetzt sind, setzen sie Wasser an“, erklärt Koch.

Schweineleben ohne Stress

Stress haben die Freilandscheine von Anja Koch nicht. „Jeder großen Muttersau stehen 500 Quadratmeter zur Verfügung. Wenn ich die Schweine für den Koppelbau kurz in die Hütte sperren muss, werden sie verrückt“, weiß die Frau. Zu den Schweinen hat Anja Koch auch eine Beziehung aufgebaut, manche haben sogar einen Namen, so wie der zweieinhalb Jahre alte Eber Kuno. „Ich finde es nicht schön, dass sie geschlachtet werden, aber ich esse das Fleisch auch sehr gerne“, gesteht die Landwirtin.

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Bernd Schulz verkauft künftig nur noch das Fleisch und hat die Zucht abgegeben

Bernd Schulz verkauft künftig nur noch das Fleisch und hat die Zucht abgegeben.

Um die Weiterverarbeitung des Fleisches kümmert sich die Schlachterei Böhncke in Schwanebeck. Zur 25. Landpartie erwarten auf die Besucher die Schweinespezialitäten – jetzt noch auf dem Hof von Bernd Schulz. "Dort wird es auch sein preisgekröntes Backschwein geben."

In Zukunft soll das Fleisch der Duroc-Sattelschweine im Hofladen von Johannes Alt in Lüsse verkauft werden. „Wir hoffen, dass das in einem Jahr so weit sein wird“, berichtet Alt.

Von René Gaffron

MAZ

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