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Bad Belzig

So zeichnet Tobias Mundil das Wetter für seine Heimatstadt auf

Tobias Mundil (48) aus Bad Belzig hat sich zu Hause eine kleine Wetterstation eingerichtet, mit der er die Werte für Bad Belzig aufzeichnet.

Tobias Mundil (48) aus Bad Belzig hat sich zu Hause eine kleine Wetterstation eingerichtet, mit der er die Werte für Bad Belzig aufzeichnet.

Bad Belzig. 26 Grad, Sonne, leichter Wind. So mag Tobias Mundil das Wetter am liebsten. „Und Wolken. Wolken müssen sein“, ergänzt er. „Die sind einfach fantastisch und herrlich anzuschauen.“

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Wind, Sonne, Wolken – kurz: das Wetter – begleiten Tobias Mundil schon recht lange, genau genommen seit Kindertagen, wie der Bad Belziger erzählt. Mittlerweile hat er sich zu Hause eine kleine Wetterstation eingerichtet und veröffentlicht deren Werte auf einer Internetseite. Neben dem Wetterverlauf der letzten 15, 30 und 90 Tage sind dort auch Jahresübersichten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, -druck, Wind- und Böengeschwindigkeiten sowie Niederschlägen zu finden.

Mit Bauernregeln fing alles an

„Ich fand es schon immer spannend, wie sich das Wetter ändert – manchmal auch in kurzer Zeit“, sagt Tobias Mundil. „Als ich Kind war, gab es die verschiedenen Bauernregeln, das war interessant. Und ich hatte eine von diesen analogen Wetterstationen, bei denen dann zum Beispiel ein Männchen mit Regenschirm raus gekommen ist, wenn es eben regnen sollte.“

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Später habe er sich dann eine digitale Station besorgt, mit Anzeige der Außen- und Innentemperatur und des Luftdrucks. Und noch etwas später, als zu Hause die Modernisierung der Heizung anstand, habe es die Möglichkeit gegeben, eine Wetterstation anzuschließen. „Da habe ich dann zusätzlich zum Außenfühler auch Regen- und Windmesser besorgt und angefangen, das aufzuzeichnen“, erzählt der 48-Jährige.

Zur Ausstattung von Tobias Mundil gehören auch ein Regenmesser (l) mit Kippwaage und ein Windmesser

Zur Ausstattung von Tobias Mundil gehören auch ein Regenmesser (l.) mit Kippwaage und ein Windmesser.

Erst nur für sich selbst, aber schließlich habe er die Ergebnisse auch ins Netz bringen wollen. Etwa ab Ende 2015 habe er begonnen, die Wetterseite im Internet aufzubauen. Die ist auch mit der Seite wetter.com vernetzt, die Daten aus Bad Belzig werden automatisch weitergeleitet und in die dortigen Vorhersagen einbezogen.

Die Daten der Messgeräte würden mittlerweile vollautomatisch auf die Internetseite gelangen, erzählt Tobias Mundil. Er müsse nur ein Mal pro Monat ein neues Diagramm anlegen – aber dann laufe die Anzeige der Tagestemperatur von allein mit.

Auf seiner Internetseite wertet Tobias Mundil auch die Messungen der einzelnen Jahreszeiten aus

Auf seiner Internetseite wertet Tobias Mundil auch die Messungen der einzelnen Jahreszeiten aus.

Auch Prognosen – zum Beispiel zum Wetter in den kommenden drei Tagen – würde Tobias Mundil gerne veröffentlichen. „Aber dafür müsste ich mich mehr belesen und dazu fehlt mir die Zeit. Deshalb mache ich das aktuell nur für mich, stelle es aber nicht online.“ In Youtube-Videos würden solche einfachen Prognosen gut erklärt. „Aber insgesamt ist das eine sehr komplexe Angelegenheit, das bekommt man mit den Geräten, die ich hier habe, nicht hin.“

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Diese würden nur örtlich begrenzt und in kleinem Rahmen funktionieren – für Bad Belzig seien die Werte also durchaus aussagekräftig. Als es in den vergangenen Wochen so warm war, habe er an einem Tag eine Temperatur von 37,4 Grad gemessen. „Das hatte ich seit 2015 noch nie“, sagt der Außendienstmitarbeiter für Beton-Fertigteile.

Extrem wenig Regen in 2018

„Aber insgesamt lässt sich aus meiner Sicht – und mit Blick auf die Werte – nicht bestätigen, dass der Sommer so viel wärmer ist als sonst“, schätzt Tobias Mundil ein. Zum Thema Niederschlag sagt er: „In der Nähe von Cottbus gibt es ein Gebiet, das ähnlich wenig Regen abbekommt, wie der Fläming. Aber das war schon immer so.“

Vor zwei Jahren habe es da schon vergleichsweise viel geregnet – mit 204 Regentagen und 612 Litern auf den Quadratmeter. Der normale Niederschlag für Bad Belzig liege bei 500 bis 520 Litern, 2018 waren es 327 Liter auf den Quadratmeter – und damit bekanntermaßen extrem wenig.

Viel Hype um das Wetter

Sein Lieblingsmeteorologe sei Kai Zorn, von der Seite wetter.com. „Um das Wetter wird ja oft viel Hype gemacht, dabei ist es meist nichts Neues, das gab es alles schon mal“, sagt Tobias Mundil, der in seiner Freizeit gerne Fahrrad fährt, Gitarre spielt oder im Gebirge wandern geht. „Und Kai Zorn gehört zu denen, die sich gegen bestimmte Strömungen wenden, bei denen die Leute unnötig verrückt gemacht werden. Das mag ich.“

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Info: Tobias Mundils Wetterseite ist hier zu finden: www.badbelzig-wetter.de.

Von Josephine Mühln

MAZ

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