Lilly und Margriet, zwei Pferde mit einer Zugkraft von jeweils zehn bis 15 Pferdestärken, pflügen in einem Kiefernwald zwischen Borkwalde und Fichtenwalde. Sie hören aufs Wort und haben eine Mission: Den Boden bereiten für einen neuen Mischwald.
Mittelmark.Sie schonen den Boden, verbrauchen Heu und Hafer, statt Diesel. Sie machen auch keinen Lärm und hören aufs Wort – zumindest, wenn Douke Eekman es ausspricht. Lilly und Margriet, die beiden Kaltblut-Pferde, von denen die Rede ist, sind groß und stark und doch schaffen sie es, auch kleine Eichen am Erdboden im Blick zu behalten. Und wenn sie im Wald etwas hinterlassen, dann ist es Kompost. Kein Zweifel: In Zeiten, in denen der ökologische Fußabdruck zur entscheidenden Kennziffer wird, sind diese Pferde auf ihrem Terrain unschlagbar.
Anschauen konnte man sich das an mehreren Tagen im Wald von Karl Tempel in der Busendorfer Heide. Tempel hat Douke Eekman, den Kopf und Lenker des Gespanns, für eine spezielle Aufgabe engagiert. Die Mission lautet: Den Boden bereiten für den Waldumbau. Tempel will in seinem Kiefernforst zwischen Borkwalde und Fichtenwalde weitere 3,2 Hektar in Mischwald umwandeln und setzt dafür erstmals Rückepferde ein, „weil sie den Boden gut lockern und ihn nicht verfestigen, wie die Maschinen es tun“. Lilly und Margriet sind in dem Fall nicht als Rückepferde angerückt, die Holzstämme herausziehen – sie ziehen Furchen, in denen künftig Traubeneiche, Eberesche und Weißbuche wachsen. Die Laubbäume sollen den Wald stabilisieren, ihn widerstandsfähiger machen, damit er gewappnet ist für Klimaveränderungen und gegen Schädlingsbefall.