Erinnerung an KZ Roderhof gewürdigt
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Preisträgerinnen: Ramona Stucki, Inge Richter (Mitte) und Katharina Dahms (rechts) sind die drei Damen vom Förderkreis Roederhof. Bürgermeister Roland Leisegang (l.) und Christian Kirchner von der Kur-GmbH gratulieren.
Bad Belzig. „Es hatte mich schon gefreut, dass wir nominiert wurden. Dass wir den Förderpreis erhalten, hätte ich nicht zu hoffen gewagt“, sagt Inge Richter. Die mit dem Ehrenpreis verbundene Urkunde und der obligatorischen Blütengruß, die Aussicht auf die 1000 Euro Prämie und vor allem die Anerkennung lassen das Gesicht der Vorsitzenden des Förderkreises Roederhof strahlen.
Rund 350 Gäste waren dabei, als Christian Kirchner als moderierender Gastgeber am Sonnabend Nachmittag während des Neujahrsempfangs in der Stein-Therme das Geheimnis um den Sieger des Wettbewerbs gelüftet hat. 2010 aus der Taufe gehoben, hat sich die Würdigung zu einem mit Spannung erwarteten Höhepunkt der traditionellen Veranstaltung zum Jahresauftakt entwickelt. Sie verfolgt das Ziel, Menschen, Vereine und Institutionen zu ehren, die sich für die Kur- und Kreisstadt verdient gemacht haben. Mit 15 Nominierungen gab es in diesem Jahr so viele Bewerbungen wie noch nie. Die Ausschreibung gewinnt damit immer mehr an Attraktivität. Nicht zuletzt, weil erneut daran festgehalten wurde, den Zweit- und Drittplatzierten jeweils mit einer Anerkennung in Höhe von 500 Euro zu ehren.
Wertschätzung für die Belziger SG Einheit
Für ihre beispielhafte Nachwuchsarbeit wurde diese Auszeichnung Kathleen Berger, Jana Berger und Sebastian Schmiedle von der Sektion Turnen/ Volleyball/Tischtennis der Belziger SG Einheit sowie Werner Sperfeld für die Sektion Kegeln des gleichen Vereins, die sich unter anderem um den Erhalt der bei Wettkämpfern wie Kurgästen geschätzten Sportanlage in der Puschkinstraße verdient gemacht hat, zuerkannt.
Der siebenköpfigen Jury aus den Reihen der Stadtverordneten, unter Vorsitz des Bürgermeisters Roland Leisegang (parteilos), fiel die Entscheidung schwer, wie es im Anschluss hieß. Mit Blick auf den Gewinner des Förderpreises, die Kandidaten die mit Anerkennungsprämien geehrt wurden und alle Nominierten, sagte Kirchner: „Sieger sind alle“. Von hiesigen Einwohnern für die Ehrung vorgeschlagen waren: die Dorfgemeinschaft Fredersdorf, die Feuerwehrvereine Lüsse und Lütte, der Förderverein Dippmannsdorf, der Kunstverein „Hoher Fläming“ und die Tiertafel Bad Belzig. Außerdem die Archäologen und Restauratoren Thomas Langer, Arco Dinter sowie Udo Drott und Frau, Kantor Winfried Kuntz, Lothar Lehmann (Trödel für den guten Zweck), Hans-Joachim Brauer (Seifenkistenrennen/Oldtimertreffen) sowie Hannelore Konietzky-Pohl und Birgit Kruse (Weihnachtsmarkt an der Marienkirche).
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Applaus war allen Nominierten bei der Vergabe des Förderpreis in der Stadt Bad Belzig gewiss.
© Quelle: Christiane Sommer
„Durch ihr Engagement sind die Stadt und die Ortsteile so wie sie sind“, lobte Roland Leisegang. Alle freuten sich über lautstarken Applaus des zahlreich erschienenen Publikums. Unter ihnen Landrat Wolfgang Blasig (SPD), die Bundestagsabgeordnete Dietlind Tiemann (CDU), der Wahlkreisabgeordnete im Landtag Brandenburg, Günter Baaske (SPD) und Susanne Geils (SPD), Bürgermeisterin der Partnergemeinde Ritterhude. Für die musikalische Unterhaltung sorgten Carlotta und Dietmar Holland aus Baitz.
Sorge um Frieden vor Ort spürbar
„Mit der Prämie können wir unsere stetige Arbeit fortsetzen“, erklärte Inge Richter. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern hält sie Kontakte zu Familien von Überlebenden des hiesigen Außenlagers Roederhof das während des Zweiten Weltkrieges zum Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück gehörte. Die Gruppe pflegt die Gedenkstätte im Grünen Grund und lädt jährlich am 3. Mai zum Gedenken dorthin ein. Wohl zufällig, aber doch Richtung hatten mehrere Redner in ihren Grußworten an die Lehren der Historie und das aktuelle Ringen um Frieden erinnert. „Das berührt auch in Bad Belzig“, sagte Günter Baaske (SPD).
„Der Förderkreis hält mit seinem Wirken die Erinnerung an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte in und für Bad Belzig wach, damit sich dieses Kapitel nie wiederholen möge“, so Christian Kirchner in seiner Laudatio. Darin erinnerte er nicht zuletzt mit Blick auf die in mittlerweile drei Buchbänden zusammengefassten Zeitzeugenberichte an das Wirken des Ehrenbürgers Gerhard Dorbritz.
Doch ein Ende der Aufarbeitung ist noch lange nicht in Sicht. „Wenige Tage nach Erscheinen des letzten Büchleins erfuhren wir von einer 103 Jahre alten Slowenin, die erst in der Munitionsfabrik und später in einem Wiesenburger Haushalt arbeiten musste. Ihr Name war uns völlig neu. Wir werden den Kontakt zu ihr herstellen“, so die Vereinchefin weiter. Die Auszeichnung ist schon wieder Ansporn.
Ortsvorsteher gewinnen die Premiere
Frank Schmoll aus Neschholz, Candy Schulze aus Kuhlowitz/Preußnitz und Bodo Sternberg aus Fredersdorf haben als Ortsvorsteher-Mannschaft die Premiere der Boßel-Meisterschaft in Bad Belzig gewonnen. Sie ging Sonnabend dem Neujahrsempfang voraus. Mit möglichst wenig Würfen galt es, eine Kugel auf der 3-Kilometer-Strecke durch das Gelände am Kurpark, Richtung Oehlschlägers Mühle und auf dem Radweg an der B 102 zurück zur Stein-Therme zu transportieren. Gleichwohl der gesellige Sport aus Norddeutschland stammt, hatten die fünf anderen Themen-Teams (Verwaltung, Vereine etc.) – teilweise mit Verstärkung aus Ritterhude – keine Chance. Wohl aber gab es gute Unterhaltungen unterwegs. Insgesamt war die Delegation aus der niedersächsischen Partnergemeinde 30 Leute stark. Deren Bürgermeistern Susanne Geils (SPD) sieht die Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Kommunen zuversichtlich. „Seit Roland Leisegang auf dem Weihnachtsmarkt und auf dem Neujahrsempfang war, ist Bad Belzig wieder in aller Munde“, berichtete sie
Von Christiane Sommer