Über eine Tonne Kokain: Größter Fund in Brandenburgs Geschichte
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Kokain in Bananenkisten im Lagerhaus in Groß Kreutz.
© Quelle: Polizei
Groß Kreutz. Der Drogenfund von Groß Kreutz vom Dienstagabend ist der größte in der Geschichte des Bundeslandes Brandenburg: Wie das Polizeipräsidium Potsdam am Mittwochmittag mitteilte, wurden 1200 Kilogramm der Droge sichergestellt.
Ein Zeuge hatte laut Polizeipräsidium die Beamten alarmiert, nachdem er nach der Lieferung von Bananenkisten verdächtige Pakete entdeckt hatte. Die Päckchen lagen dem Präsidium zufolge unter den Früchten. Ein erster Test habe das Vorhandensein von Kokainhydrochlorid bestätigt. Das Kokain war in Plastikfolie in verschiedenen Verpackungsgrößen (bis zu 17 kg) eingewickelt. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde das Kokain per Schiff aus Südamerika nach Deutschland transportiert. „Die Ermittlungen wurden umgehend durch die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift am Landeskriminalamt Brandenburg aufgenommen und dauern an“, heißt es in der Mitteilung.
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Brandenburgs LKA-Chef Dirk Volkland sagte dazu: „Der Fund von über einer Tonne Kokain sowie weitere Funde aus der Vergangenheit in Brandenburg verdeutlichen, dass auch unsere Region von internationalem Drogenhandel betroffen ist.“ Die Bekämpfung des Handels mit harten Drogen werde auch weiterhin ein Schwerpunkt bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität in Brandenburg bleiben.
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Mehr als eine Tonne Kokain lagert in diesen Bananenkisten.
© Quelle: Polizei
Am Dienstagnachmittag hatte eine Großrazzia auf dem Gelände des Unternehmens in Groß Kreutz (Havel) stattgefunden. Polizisten mit Maschinenpistolen hatten das Gelände im Kreis Potsdam-Mittelmark umstellt. Laut dem Polizeipräsidium in Potsdam begann der Einsatz etwa um 15 Uhr. An den Maßnahmen vor Ort waren insgesamt 60 Einsatzkräfte des Landeskriminalamts Brandenburg, des Hauptzollamtes Frankfurt/Oder, des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg, verschiedener Polizeidirektionen und der Bereitschaftspolizei Brandenburg beteiligt.
Es ist nicht das erste Mal, dass es auf dem Gelände von Fahndern wimmelt. Schon Ende August 2022 gab es einen Polizeieinsatz in dem Betrieb. Damals wurden 660 Kilogramm Kokain im Wert von 50 Millionen Euro in Bananenkisten gefunden – bisher der größte Kokainfund in Brandenburgs Geschichte. Die Kisten waren per Containerschiff von Kolumbien nach Deutschland transportiert und irrtümlich an den Obsthändler in Groß Kreutz geliefert worden, erklärte damals das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg. Zum Marktwert machte die Polizei diesmal keine konkreten Angaben. Präsidiumssprecherin Beate Kardels hält aber einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“ für realistisch – abhängig von den Verkaufsmodalitäten. Der Straßenpreis pro Gramm liegt derzeit bei 75 bis 80 Euro.
Handel mit exotischen Früchten
Die Werder-Frucht GmbH ist einer der größten Obst- und Gemüseerzeuger der Region, zudem als Vermarkter und Lieferant für Obst und Gemüse regional und überregional tätig. Das Unternehmen hat sich im September 1990 in Groß Kreutz gegründet – mit dem Ziel, so heißt es auf ihrer Internetseite, „vor allem auch Obst und Gemüse aus der Region zu vermarkten“. Kerngeschäft ist bis heute nach eigenen Angaben der Anbau und die Vermarktung von regionalem Obst und Gemüse.
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Fahnder wiegen das sichergestellte Rauschgift.
© Quelle: Polizei
Die Werder Frucht GmbH betreibt eine eigene, rund 60 Hektar große Apfelplantage bei Glindow, baut Gemüse wie Tomaten und Paprika in eigenen Gewächshäusern an. Darüber hinaus importiert und handelt das Unternehmen mit exotischen Früchten, betreibt nach eigenen Angaben „die größte Bananenreiferei Ostdeutschlands“ mit 27 Reifekammern. Pro Woche liefert Werder Frucht bis zu 75 Tonnen Bananen an seine Kunden aus.
In Groß Kreutz betreibt das Unternehmen mehr als 2000 Quadratmeter Kühlfläche, stellt Teile ihrer Lagerfläche auch anderen Unternehmen aus der Lebensmittelbranche zur Verfügung.
MAZ