Im Spätsommer soll eine Infotafel, die über das Leben und Wirken des Nobelpreisträgers Auskunft gibt, in Niemegk aufgestellt werden. Wissenschaftler des Robert-Koch-Instituts haben das Projekt angeschoben.
Niemegk. Eine schlichte Tafel am Wohnhaus Großstraße 69 in Niemegk erinnert an Robert Koch, der von 1868 bis 1869 in der Stadt lebte und wirkte. Er hatte sich im August 1868 als Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer im Ort niedergelassen.
Da neben Robert Koch ein zweiter Mediziner in Niemegk wirkte, war die Praxis in der Großstraße nicht so lukrativ, dass er seine kleine Familie mit ihr ernähren konnte. Tochter Gertrud hatte im September 1868 das Licht der Welt erblickt. Mit dem Neugeborenen war Ehefrau Emmy im Herbst 1868 ihrem Mann nach Niemegk gefolgt. Nachdem zu den finanziellen Problemen auch noch Befindlichkeiten kamen, ein Niemegker Bürger hatte gegen Koch eine Beleidigungsklage angestrengt, verließ die Familie 1869 die Stadt.