Stahnsdorfer Kunstmeile

Wo Kunst und Chaos zusammengehen

Dieses Werk und andere farbenfrohe Bilder der Teltower Malerin Angelika Watteroth wurden an der Wilhelm-Külz-Straße ausgestellt.

Dieses Werk und andere farbenfrohe Bilder der Teltower Malerin Angelika Watteroth wurden an der Wilhelm-Külz-Straße ausgestellt.

Stahnsdorf. „Hier gehen Kunst und Chaos zusammen, im sterilen Umfeld entsteht keine Kunst. Das hat auch eine romantische Dimension“, philosophiert Wolfgang R. Petri, während er auf der Stahnsdorfer Kunstmeile vor den großflächigen Malereien des Berliner Künstlers Bernd Klick steht. Gemeinsam mit seiner Frau Ingrid hätte er beinahe eine Holzskulptur gekauft – diesmal nehmen die beiden immerhin schon ein Buch über die Fotografien von Bernd Blumrich mit nach Hause. „Uns gefällt, dass man hier so viel entdecken kann, die private Atmosphäre und dass man mit den Künstlern direkt reden kann“, sind die Petris begeistert.

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Werner Reister aus Brück, der zum zweiten Mal mit Schmuck und Bildern mit dabei ist, erzählt, dass er voriges Jahr bei der Kunstmeile „ganz gut“ verkauft habe. „Auf manchen Märkten ist das, was ich mache, vom Preis her zu hochwertig, aber im Speckgürtel ist das besser.“ 200 Euro sollte man mindestens einplanen, möchte man einen Ring aus Silber und aufgeschweißtem Feingold aus seinem Sortiment kaufen, für Colliers und Broschen muss man mehr mitbringen. Angelika Watteroth, Malerin aus Teltow, hat sich dafür eingesetzt, auch diesmal wieder ihre farbenfrohen und geradlinigen Bilder direkt an der Wilhelm-Külz-Straße ausstellen zu dürfen. Pinguine, Teltower Impressionen oder auch das Brandenburger Tor finden sich hier. Wer möchte, darf gerne etwa einen Watteroth-Geburtstagskalender mitnehmen.

Andrang auf der Kunstmeile

Andrang auf der Kunstmeile: Besucher schauen sich hier die Holzskulpturen von Susanne und Thomas Schröder an.

Gleich nebenan findet sich das Ehepaar Wout Smit und Patricia Grotepas in ihrem eigenen Atelier, er mit Aquarellen und Holzskulpturen, sie mit Tuschearbeiten und Keramik. Diesmal zeigt Grotepas Werke, bei denen sie Ton und Sand gemeinsam arbeiten hat lassen, Smit präsentiert etwa eine Holzfigur, die ihn an eigene Zahnschmerzen erinnert. Besucher werden von ihnen noch ein paar Schritte weiter nach hinten geschickt – in Roland Kreuzers Atelier. Der Maler ist begeistert: „Es ist unglaublich, wie viele Leute hierherkommen, das schafft man in einer Berliner Galerie nicht!“ Er ist zum dritten Mal dabei und viele seiner Bilder, die er diesmal zeigt, sind von seiner Islandreise inspiriert. Von einem seiner Werke holt er einen Vorläufer, mit dem er nicht so zufrieden war. Er werfe viele Versuche weg, erzählt er. Übermalt wird nicht – alte Leinwände seien vorbelastet, da werde nichts Ordentliches mehr draus, ist er überzeugt.

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Mehr als 40 Künstler an 16 Standorten waren dabei

Die Stahnsdorfer Kunstmeile wird jährlich organisiert und fand am vergangenen Wochenende zum neunten Mal statt.

Sie stand daher unter dem Motto „Stahnsdorfs Neunte – eine Ode an die Freude“.

Künstler stellen ihre Werke in den Höfen rund um den Dorfplatz in Stahnsdorfs historischer Mitte sowie in der angrenzenden Wilhelm-Külz-Straße und im Autohaus Breitenwischer aus.

Diesmal waren an 16 Standorten mehr als 40 Künstler aus der Region vertreten. Sie zeigten neben Malerei, Fotografie, Grafik, Keramik und Tusche auch Nähkunst, Holz- und Bronzeskulpturen, Schmuck, Blumenzwiebelkunst, Töpferkunst oder Collagen.

Im Rahmenprogramm gab es Musik, Papiertheater, Zimmertheater oder Lesungen. Eine Eselkutsche brachte Besucher vom Dorfplatz zum Autohaus.

Von Konstanze Kobel-Höller

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