Kameruner Siedlung in Treuenbrietzen

Frau konnte sich zunächst aus Haus retten – Ermittlungen laufen

In Treuenbrietzen verstarb in der Nacht zu Mittwoch eine Seniorin beim Brand in ihrem Siedlungshaus am Kapitän-Lehmann-Weg.

In Treuenbrietzen verstarb in der Nacht zu Mittwoch eine Seniorin beim Brand in ihrem Siedlungshaus am Kapitän-Lehmann-Weg.

Treuenbrietzen. Trauer und Bestürzung herrschen in der Kameruner Siedlung in Treuenbrietzen. Dort verstarb in der Nacht eine Seniorin nach einem Brand in ihrem Siedlungshaus. Das Feuer war aus bislang unbekannter Ursache gegen 4.35 Uhr in der kleinen Doppelhaushälfte am Kapitän-Lehmann-Weg ausgebrochen.

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Nach Informationen der MAZ konnte die allein lebende Bewohnerin das Brandhaus noch selbst verlassen, zu Nachbarn eilen und um Hilfe rufen. Dort sei die 79-Jährige dann jedoch zusammengebrochen und bewusstlos geworden. Erste Hilfe von Nachbarn und die Reanimationsversuche des alarmierten Rettungsdienstes blieben aber erfolglos. Die Seniorin verstarb.

Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen des Feuers auf die zweite Haushäfte verhindern

Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen des Feuers auf die zweite Haushäfte verhindern.

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Im Einsatz waren insgesamt rund 40 Kräfte von Feuerwehren, Rettungsdienst und Polizei. Das Feuer, das zunächst eine Küche und einen angrenzenden Raum in Vollbrand versetzt hatte, konnte innerhalb einer Stunde gelöscht werden. Es hatte sich schnell auf weitere Räume des kleinen Siedlungshauses aus den 30er-Jahren ausgebreitet. Bis gegen 10 Uhr waren rund 30 Feuerwehrleute damit beschäftigt, Glutnester zu bekämpfen.

Glutnester in Strohdecken

Dazu mussten auch Teile des Hausdaches aufgenommen werden. „Das Problem sind Strohdecken der alten Häuser, in denen sich Glut noch ausbreiten konnte“, sagt Einsatzleiter Olaf Fetz von der Feuerwehr Treuenbrietzen am Morgen nach dem nächtlichen Brandeinsatz bei Temperaturen um acht Grad unter Null. „Zum Glück konnten wir einen Löschwasserbrunnen nutzen, der erst im vorigen Jahr hier unmittelbar vor dem Haus installiert worden war“, erklärte Philip Schega, der Sprecher der Treuenbrietzener Feuerwehr.

Auf der Suche nach Glutnestern musste bei den Löscharbeiten auch das Dach des   Brandhauses teilweise aufgenommen werden

Auf der Suche nach Glutnestern musste bei den Löscharbeiten auch das Dach des Brandhauses teilweise aufgenommen werden.

Im Einsatz waren Feuerwehren aus Treuenbrietzen, Bardenitz, Rietz, Marzahna sowie Frohnsdorf und der gemeinsame Einsatzleitwagen der Feuerwehr Niemegk. Insgesamt waren zehn Wagen vor Ort in der Siedlung. Auch Kräfte aus Beelitz waren zwischenzeitlich zusätzlich alarmiert worden. „Durch das Feuerwehrtechnische Zentrum des Kreises erfolgte direkt am Einsatzort der Austausch der Atemschutztechnik“, erklärt Philip Schega. Bis in den Vormittag hinein waren Einsatzkräfte immer wieder unter Atemschutz im Haus tätig, um letzte Glutnester aufzuspüren.

Brandhaus bleibt unbewohnbar

Das Brandgebäude ist durch das Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen worden und nun unbewohnbar. Ein Übergreifen der Flammen auf die zweite Hälfte des ebenfalls bewohnten Doppelhauses konnte von der Feuerwehr verhindert werden. Der 64-jährige Nachbar aus der anderen Haushälfte blieb unverletzt. Sein Haus ist weiter bewohnbar.

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„Zur Ermittlung der genauen Brandursache wird die Kriminalpolizei Kriminaltechniker vor Ort entsenden, die nach Erkalten des Brandortes ihre Untersuchungen aufnehmen werden“, erklärt Daniel Keip, Sprecher der Polizeidirektion West, am Mittwochmorgen gegenüber der MAZ. „Zur Schadenshöhe können noch keine Angaben gemacht werden“, so Keip.

Nachbarn sind geschockt

In der Nachbarschaft sitzt der Schock der Nacht noch tief. „Wenn ich das früher mitbekommen hätte. wäre ich ja noch mit meinen beiden Feuerlöschern rüber gelaufen“, sagt Manuel Köcher. Er wohnt mit seiner Frau Steffi direkt gegenüber dem Brandhaus. Beide bekamen von dem nächtlichen Unglück jedoch erst mit, als das Großaufgebot der Rettungskräfte anrückte.

„Die Nachbarin war eine so liebe Frau und wie eine eigene Omi für uns“, sagt Steffi Köcher in Trauer um die Verstorbene. „Sie hat für uns Nachbarn alle immer die Pakete angenommen“, erzählt Köcher.

Philip Schega  ist Sprecher der Feuerwehr Treuenbrietzen

Philip Schega ist Sprecher der Feuerwehr Treuenbrietzen.

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Betroffenheit herrscht auch bei der Feuerwehr. „Es ist immer schrecklich, wenn es Todesfälle bei Einsätzen gibt“, erzählt Philip Schega. Er bekam schon einen Schreck, als der Einsatzort auf dem Alarmmelder auflief. „Meine Oma wohnt zwei Häuser weiter, ich bin hier quasi aufgewachsen“, erzählt der Feuerwehrmann. „Jetzt ist der Kopf noch im Einsatzmodus, das Thema des Todesfalls kommt dann aber sicher später noch hoch bei den Einsatzleuten“, erklärt der Sprecher der Feuerwehr Treuenbrietzen

Von Thomas Wachs

MAZ

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