Signal für freien Eintritt für Park Sanssouci aus Berlin
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Der Parkeintritt soll gratis bleiben – aber wie?
© Quelle: Irina Kirilenko
Potsdam. Im Streit um mögliche Eintrittskosten für den Potsdamer Park Sanssouci kommt neue Bewegung: Das Land Berlin will offenbar keinen Parkeintritt. Zuerst hatten die Potsdamer Neuesten Nachrichten berichtet, demnach hatte ein Sprecher der Senastverwaltung angekündigt, Berlin werde sich „nicht für eine Parkeintritt aussprechen.“
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Potsdam zahlt eine Million im Jahr für Parks
Potsdam hat vor knapp zehn Jahren eine Vereinbarung mit der Stiftung geschlossen, nach der sich die Landeshauptstadt mit einer Million Euro pro Jahr an den Kosten der Parkpflege beteiligt. Im Gegenzug hatte die Schlösserstiftung auf Eintrittsgelder, obwohl der Stiftungsrat diese bereits länger wünscht. Vor rund fünf Jahren wurde dieser Vertrag verlängert, zum Jahresende läuft er aus.
Wenn die Potsdamer Stadtverordneten angesichts der klammen Stadtkasse den Zuschuss an die Stiftung streichen, soll der Parkeintritt kommen – hieß es bislang. Das Signal aus Berlin deutet nun allerdings darauf hin, dass es auch anders kommen könnte. Berlin, Brandenburg und der Bund sind die Stiftungseigner der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.
Schubert spricht von positiver Kehrtwende
Bei Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) jedenfalls kommt die neue Ankündigung gut an. „Wenn sich die nun getroffene Aussage des Landes Berlin bestätigt, wäre dies ein gutes Zeichen“, sagt er. Als Stadt habe man das Ziel, einen Parkeintritt für die Potsdamer zu verhindern. „Wenn die Stiftung dazu keine finanziellen Forderungen an Potsdam stellt, wäre das sehr gut, dann könnte das Geld für andere wichtige Projekte in der Stadt genutzt werden.“
Er spricht von einer „positiven Kehrtwende“, denn bislang hatten die Stiftungseigner signalisiert, dass der städtische Parkzuschuss Voraussetzung für den freien Eintritt bleiben soll. Stiftungs-Generaldirektor Christoph-Martin Vogtherr hatte, wie die Stadt mitteilt, diese Position gegenüber den städtischen Beigeordneten und dem Oberbürgermeister noch einmal bekräftigt. Die Stiftung hat demzufolge bereits einnen entsprechenden vertragsentwurf ans Potsdamer Rathaus geschickt.
Potsdam hat kein Geld übrig
Jetzt will sich Mike Schubert Anfang der Woche an die Schlösserstiftung, die Länder Berlin und Brandenburg sowie den Bund wenden, „und um eine Bestätigung der am Samstag von Berlin geäußerten Position durch alle drei Stifter erbitten“, so eine Mitteilung aus dem Rathaus am Sonnabend. Der in der Stadtverordnetenversammlung diskutierte und in die Fachausschüsse überwiesene Antrag auf Verlängerung des Zuschusses soll so lange zurückgestellt werden. „Wenn die positive Nachricht schriftlich gegenüber der Stadt bestätigt wird, könnte die Vorlage umgehend zurückgezogen werden“, teilt ein Stadtsprecher mit.
Die Stadt Potsdam hat nach eigenen Worten ab 2024 eigentlich kein Geld mehr für die Stiftungsförderung. „Vielmehr besteht aufgrund eigener Bedarfe zur Pflege städtischer Grünflächen ein eigenes Pflegedefizit, das derzeit nicht im städtischen Haushalt finanziert werden kann.“