Das internationale Studentenfilm-Festival „Sehsüchte“ zieht vom Babelsberger Campus in die Potsdamer Innenstadt
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Szene aus dem Film „La Herida Luminosa" von Nica Fazia. Die Regisseurin studiert an der ESCAC, einer privaten Filmhochschule in Katalonien.
© Quelle: Christian Avilés
Potsdam. Das 52. Studentenfestival Sehsüchte erhofft sich in diesem Jahr mehr Publikumsnähe. Die geplanten 180 Filmvorführungen, diverse Partys, Panels und Workshops finden deshalb nicht auf dem Babelsberger Campus der Filmuniversität statt, sondern vom 19. bis 23 April an eingeführten Orten in Potsdams Mitte. Nachwuchsfilmemacher aus sage und schreibe 37 Ländern wollen im Waschhaus, auf dem Theaterschiff, im Thalia-Kino und im Filmmuseum ihre Spiel-, Kurz-, Dokumentar- und Animationsfilme zur Diskussion stellen.
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Alle Organisatoren sind Studierende. Bei der Pressekonferenz am 29. März im Potsdamer Filmmuseum stellen sie gemeinsam das Programm vor.
© Quelle: promo
Wie auf einem österlichen Abendmahl-Gemälde von Leonardo da Vinci präsentierten sich am Mittwoch zwölf Studierende der Filmuniversität vor der Kinobühne im Filmmuseum an einer langen Tafel, um das diesjährige Programm vorzustellen. Die Organisation des Festivals ist Teil ihrer Ausbildung an der Filmuni und wird als Studienleistung anerkannt. In den Teams sind mehr als 50 Studenten aktiv. Sie kümmern sich um Ressorts wie Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit oder Gästebetreuung.
Weite Anreisen aus Ecuador oder Kirgisistan
Vor allem scheint es den jungen Filmschaffenden darum zu gehen, neue Diversitäts- und Nachhaltigkeitskriterien zu praktizieren. Geplant ist ein „Green Space mit Infoständen“ sowie ein „vegetarischer Food-Market“. Erstmals wurde eine „Nachhaltigkeitsstelle“ besetzt, die auf ökologische wie auf soziale Nachhaltigkeit achten soll. Anreisen mit dem Auto werden prinzipiell nicht finanziert. Ein Gästemanagement bemüht sich aber darum, Studenten etwa aus Ecuador oder Kirgisistan die Anreise zu ermöglichen und bei der Beschaffung von Visa, Flugkosten und Unterbringung zu helfen. Das Goethe-Institut beteiligt sich an der Finanzierung. Und auch das Land Brandenburg unterstützt nach zehnjähriger Abstinenz 2023 das Festival mit 15.000 Euro.
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Neu in diesem Jahr ist die Sektion „Sehsüchte Special“ mit politischen Schwerpunktsetzungen wie iranische Filmemacher und queeres Kino aus der Ukraine. Der Babelsberger Filmuni wird auf dem Festival seine erfolgreichsten Filme präsentieren. Ein solches Schaufenster wird 2023 auch der Escola Superior de Teatro e Cinema aus Lissabon eingeräumt.
Vorfreude auf den ersten Preis und die erste Laudatio
Mit Stolz verweisen die Organisatoren auf eine neue „Preisstruktur“, wobei sich nicht die Eintrittspreise meinen, sondern die Prämierung der besten künstlerischen Leistungen in einzelnen Genres. Als Vorbild diente hier die Berlinale. Insgesamt gab es mehr als 900 Einreichungen. Im Hauptprogramm laufen 70 Filme. „Bei einer abschließenden Gala können die Besucher junge Filmschaffende begleiten, wie sie erstmals einen Preis bekommen und eine Laudatio auf sie gehalten wird“, werben die Organisatoren.
Seine Wurzeln hat das Festival in FDJ-Studentenfilmtagen der Hochschule, die 1972 gegründet wurden. Daran knüpften Studenten 1995 nach einer mehrjährigen Unterbrechung an und gründeten das heutige Festival.
info Karten sind im Internet erhältlich (www.sehsuchte.de/en/tickets). Studenten aus Brandenburg erhalten freien Eintritt. Einzeltickets kosten regulär 7 Euro (ermäßigt 5 Euro), ein Festivalpass kostet 30 Euro (25 Euro).
MAZ