Schlappes Weihnachtslicht in Potsdam
Potsdams Weihnachtsmärkte sind geschlossen, doch ohne das Farbenspiel der vielen Buden ist die Innenstadt ein Beleuchtungsfiasko. Vandalismus und Ideenlosigkeit bremsen die Adventsstimmung.
Innenstadt. „Beleuchtungstechnisch sind wir das Armenhaus Europas. Das kann jedes Dorf besser.“ Buchhändler Stefan Bellin läuft die Galle über, wenn er vor seinen Laden in der Friedrich-Ebert-Straße tritt: Was eigentlich verkehrsberuhigt und zur Bummelmeile ausstaffiert werden sollte, ist völlig unweihnachtlich. Das erste Mal seit vielen Jahren trägt die Straße keine Adventsbeleuchtung, und was Bellin die Brandenburger Straße hinauf und hinunter erblickt, lässt ihn grausen. „Diese Weihnachtsdeko gibt es immer gleich schon seit über 25 Jahren. Wenn die Buden nicht da sind, sieht man, wie lückenhaft und mickrig das ist. Niemand bekommt das Lust auf Weihnachten.“
Nicht mal die großen Weihnachtsbäume – immerhin gespendet durch Privatpersonen – machen den schlechten Eindruck wett. Im Gegenteil: Im unteren Drittel sind die drei schönen Bäume weder geschmückt noch illuminiert. Abends und nachts fällt das ganz besonders auf; dann leuchten nur die oberen zwei Drittel.