Hohe Heizkosten-Abschläge: Semmelhaack fordert Einblick in Preise – Bürgerversammlung in Groß Glienicke
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Energiekrise: Im Potsdamer Ortsteil Fahrland haben Mieter hohe Abschlagsfordrungen erhalten.
© Quelle: Rainer Schüler
Fahrland/Groß Glienicke. Der Großvermieter Semmelhaack geht gegen die hohen Abschlagsforderungen des Magdeburger Biogasversorgers G+E Getec vor, der in Fahrland von den Mietern um bis zu 250 Prozent Heizkosten-Vorauszahlungen verlangt hat. "Sie werden eine Offenlegung der Einkaufspreise verlangen von der Getec verlangen", erklärte Fahrlands Ortsvorsteher Stefan Matz am Donnerstag.
Semmelhaack will Einblick in Preise des Versorgers Getec
Der Immobilieneigentümer und Vermieter Theodor Semmelhaack hatte sich direkt bei Matz gemeldet. „Er will gegen die hohen Abschläge vorgehen und einen Nachweis über die Kosten, damit klar wird, ob Getec die hohen Abschlagszahlungen überhaupt verlangen kann“ so Matz. Semmelhaack habe „ein immanentes Interesse, dass die Kosten für seiner Mieter erträglich bleiben“.
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Denn trotz hoher Preise an den Energiemärkten ist es durchaus möglich, dass die Abschläge zu hoch sind. Die Versorger haben oftmals langfristige Verträge und damit weitaus günstiger eingekauft als es die aktuell hohen Preise vermuten lassen - – und dann ist es fraglich, ob ein Versorger tatsächlich so hohe Abschlagszahlungen verlangen darf. Ein großer Teil der Neubauten im Potsdamer Ortsteil Fahrland wurde von Semmelhaack errichtet und wird von seiner Firma bewirtschaftet. Gegenüber der MAZ hatte ein Getec-Sprecher erklärt, dass man zu den hohen Abschlägen gezwungen sei, um erhebliche Nachzahlungen zu vermeiden.
Bürgerversammlung wegen Energiepreisen in Groß Glienicke
Auch in Groß Glienicke wollen Mieter die geplanten Vorauszahlungen auf Heizkosten ihres Energieversorgers nicht klaglos akzeptieren. Die Firma Danpower, die zahlreiche Häuser in den Wohngebieten An der Kirche I und II, Albrechtshof, Glienicker Dorfstraße und Triftweg mit Wärme versorgt, hat heftige Erhöhungen der Abschläge angekündigt. Laut dem Stadtverordneten Andreas Menzel (BVB/Freie Wähler) in einem Fall von bisher 185 Euro auf nunmehr 455 Euro im Monat. Menzel beklagt, dass die Firma ihm auf Nachfrage „Einblick in deren aktuelle Gasrechnungen und zukünftigen Angebote“ verweigere und die drastischen Erhöhungen nicht nachvollziehbar begründen könne.
Er lädt deshalb am Donnerstag, 29. September, um 19 Uhr zu einer Bürgerversammlung in die Grundschule Hanna von Pestalozza zum Thema „Preisentwicklung für Wärme im OT Groß Glienicke, was tun?“. Dorthin ist neben Vertretern der Stadtverwaltung und der Verbraucherzentrale auch ein Mitarbeiter von Danpower eingeladen.