Schuldfrage im tödlichen Ehedrama vom Kirchsteigfeld bleibt ungeklärt

Keine Ermittlung gegen Tote

In diesem Haus am Markt des Kirchsteigfelds begann das Drama.

In diesem Haus am Markt des Kirchsteigfelds begann das Drama.

Kirchsteigfeld. Wie ein Sprecher gegenüber der MAZ sagte, hat die Obduktion der Leichen "keine hinreichenden Hinweise" darüber gebracht, ob der Mann tatsächlich seine Frau erwürgt hat, ehe er sich auf der Autobahn von einem Laster überfahren ließ und dabei starb. Das schriftliche Obduktionsergebnis liege noch nicht vor, sagte der Sprecher, aber man wisse bereits, dass die Gerichtsmediziner an Hand der Spuren an den Körpern keine Sicherheit über den Tathergang erlangen konnten. Es sei letztlich auch nicht auszuschließen, dass die Frau sich selbst umgebracht hat. Sollte dagegen der Mann der Täter sein, mache es keinen Sinn mehr, weitere Untersuchungen anzustellen: "Wir ermitteln nicht gegen Tote." Wie hoch die Wahrscheinlichkeit in der einen oder anderen Richtung ist, wollte der Sprecher nicht sagen.

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Unmittelbar nach den Ereignissen vom frühen Morgen des 30. August hatte es geheißen, der Mann habe seine Frau vermutlich erwürgt. Er selbst hatte seiner Schwester gegenüber in einem Telefongespräch gestanden "einen Riesenfehler" gemacht zu haben. Er fühlte sich offenbar so schuldig, dass er wenige Stunden später in der Nähe des Stadtteils Drewitz auf die Autobahn lief und von einem Lastwagen überfahren ließ. Er war sofort tot.

Der 49 Jahre alte Mann war offenbar Handwerker; seine 45-jährige Frau war Gesundheits- und Krankenpflegerin im städtischen Klinikum "Ernst von Bergmann". In dem Haus, in dem das Paar lebte, hatte keiner der Nachbarn am Tatmorgen Streit gehört. Auch vorher war das Paar nicht durch Streit aufgefallen. Die beiden galten als sehr ruhig, unauffällig und freundlich. Ihre Nachbarn hatten keinerlei Erklärung für die Tat.

Von Rainer Schüler

MAZ

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