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Jugendkultur

Kulturzentrum Freiland in Potsdam: Erbbaurecht bringt 66 Jahre Sicherheit

Achim Trautvetter ist Geschäftsführer der Cultus UG. Er hat gemeinsam mit den mehr als 50 Gruppen im Freiland jahrelang für die Sicherung gekämpft.

Achim Trautvetter ist Geschäftsführer der Cultus UG. Er hat gemeinsam mit den mehr als 50 Gruppen im Freiland jahrelang für die Sicherung gekämpft.

Teltower Vorstadt. Das soziokulturelle Zentrum Freiland wird mit den Potsdamer Stadtwerken einen Erbbaupachtvertrag über 66 Jahre schließen, die Stadtverordneten haben die langfristige Sicherung des Freilands am späten Mittwochabend beschlossen. Das Freiland sei „eine Erfolgsgeschichte“, sagte Monty Balisch, Geschäftsführer der Potsdamer Stadtwerke – sie sind Eigentümer des Geländes an der Friedrich-Engels-Straße und somit Vertragspartner des Freiland-Betreibers, der Cultus UG.

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Deren Chef, Achim Trautvetter, sagte, die jahrzehntelange Sicherung sei „ein erneutes Modellprojekt, mit dem die Stadt sich bereit erklärt, ein besonderes soziokulturelles Zentrum in der Stadt zu verankern.“ Man habe mehr als fünf Jahre lang an dieser Lösung gearbeitet, nun könnten Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, Investitionen und Förderungen geplant werden. Denn klar ist nun nicht nur, dass die Cultus UG rechtlich einen eigentümerähnlichen Status erhält, sondern auch, dass das Freiland auf lange Zeit am angestammten Ort bleibt.

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Potsdamer Stadtwerke und Kommunalaufsicht müssen noch zustimmen

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sichert der Einrichtung per Vertrag trotz der angespannten Haushaltslage eine Unterstützung zu. Über deren genaue Ausgestaltung herrscht zunächst aber Stillschweigen, zunächst muss das gesamte Vertragswerk noch Gremien der Stadtwerke und nicht zuletzt die Kommunalaufsicht passieren.

„Ich möchte allen Akteurinnen und Akteuren Dank aussprechen für den langen Atem und den Glauben an die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes und an den Bedürfnissen von jungen Menschen ausgerichtetes Zentrum mit Leben zu füllen“, so Schubert bei einem Vor-Ort-Termin im Freiland am Freitag. Er erinnerte an die mittlerweile zwölf Jahre andauernde Arbeit vor Ort.

Lange nur kurzzeitige Pachtverträge

Das Freiland gründete sich als Reaktion auf den Wegfall von Räumen für Jugendliche in den 2000er Jahren in Potsdam. Mit Unterstützung des damaligen, mittlerweile verstorbenen Stadtwerke-Chefs Peter Paffhausen konnten die Initiatoren um Achim Trautvetter und Dirk Harder das Gelände der ehemaligen Arado-Flugzeugwerke bespielen. Über Jahre wurde der Pachtvertrag für das rund 10.000 Quadratmeter große Grundstück nur um kurze Zeit verlängert – in diesem Herbst wäre der reguläre Pachtvertrag ausgelaufen.

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Erbbaurecht ist ein langfristiger Pachtvertrag, der dem Pächter Veränderungen erlaubt. Er darf also zum Beispiel neue Gebäude darauf bauen, ohne, dass ihm Grund und Boden gehört.

MAZ

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