Nach Protesten in Potsdam: Klimaaktivisten planen weitere Aktionen
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Extinction Rebellion Potsdam, Fridays for Future Potsdam, Bündnis Solidarisches Potsdam, Stadt für Alle, Tschüss Erdgas, BUNDjugend BB, NAJU BB, Letzte Generation Potsdam, Potsdam Zero und die iso riefen am Samstag, den28.01.23 zu einer Demo auf. Mit einem Demonstrationszug zu allen Parteizentralem in der Landeshauptstadt brachte sie ihren Unmut über die Klimapolitik der Bundes -und Landesregierung lautstark zum Ausdruck.
© Quelle: Irina Kirilenko
Potsdam. Nach Protesten für Klimaschutz und schnellen Kohleausstieg planen Klimaschützer in Potsdam weitere Aktionen. „Staudenhof, Kohleausstieg in der Lausitz, Mühlrose-Abbaggerung: Wir haben genügend Themen auf dem Zettel“, sagte Klimaaktivistin Jana Schelte von Extinction Rebellion Potsdam am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Schätzungsweise bis zu 200 Menschen waren am Samstag nach Polizeiangaben friedlich durch die Innenstadt gezogen. Der Protestzug führte von der SPD-Landeszentrale über das Rathaus zum Büro der Grünen und endete am Landtag.
Kritik an Staudenhof- und Mühlrose-Plänen
In der Nähe befindet sich auch der Staudenhof, der nach Plänen der Stadt abgerissen werden soll. Die Klimaschützer protestieren gegen einen Neubau, der ihrer Ansicht nach teuer und klimaschädlich wäre. Bei einer Sanierung wären die Mieten auf Dauer günstiger, sagte Klimaaktivistin Schelte. Mit dem Abriss würde eines der wenigen Häuser in Potsdams Mitte mit bezahlbaren Mieten verschwinden.
Schelte kritisierte auch, dass Brandenburg weiter am Kohleausstieg 2038 festhalte und forderte den Stopp von Enteignungen für fossile Projekte wie etwa in Mühlrose an der sächsisch-brandenburgischen Grenze. Der Ortsteil wird für den Tagebau Nochten umgesiedelt, der noch bis Ende 2038 die Kohleversorgung der Kraftwerke Boxberg und Schwarze Pumpe sichert. Eine Mehrheit der etwa 200 Mühlroser hat nach Angaben des Energiekonzerns Leag entschieden, in die Nachbargemeinde Schleife umzuziehen.
Kartoffelbrei-Attacke im Barberini: „Jeder muss sich positionieren“
Die Route der Demonstrierenden führte am Samstag auch am Museum Barberini vorbei. Am 23. Oktober hatten eine Frau und ein Mann in dem Museum eine Flüssigkeit auf das mit Schutzglas versehene Gemälde „Getreideschober“ von Claude Monet (1840-1926) geschüttet. Die Gruppe Letzte Generation bekannte sich damals zu der Tat und sprach von einer Attacke mit Kartoffelbrei.
Laut Schelte hat diese Aktion die Debatte um den Klimaschutz noch einmal befördert. „Man kann zu Aktionen der Letzten Generation stehen, wie man will. Was sie schaffen ist, zu erzwingen, dass sich jeder positioniert, was er wichtiger findet: Kartoffelbrei auf einer Glasscheibe oder Klimaschutz.“