Neuer Cyber-Alarm: Potsdams Rathaus geht wieder offline
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Die Sicherheitssysteme der Potsdamer Stadtverwaltung haben am 24. Januar erneut Alarm geschlagen.
© Quelle: Jochen Tack
Potsdam. Die Computersysteme der Stadtverwaltung Potsdam sind womöglich erneut attackiert worden. Die neuen IT-Sicherheitssysteme haben am Dienstag Alarm geschlagen. Daraufhin hat man erneut alle digitalen Verbindungen gekappt. Damit ist die Verwaltung nicht mehr per E-Mail erreichbar und zahlreiche Dienstleistungen können nicht erbracht werden.
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Das Rathaus teilte am Dienstagabend mit: Nachdem zum 23. Januar 2023 ein erweiterter Virenscanner aufgeschaltet wurde, wurden am Dienstag eine hohe Anzahl automatisierter Kommunikationsversuche aus dem internen Netz der Landeshauptstadt Potsdam an externe Server nachgewiesen.“
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Da dies als Hinweis auf Schadsoftware interpretiert werden könne, sei umgehend das Landeskriminalamt Brandenburg informiert worden. „Aktuell wird der Fund mit den Sicherheitsbehörden verifiziert. Aus der Analyse dieser Auswertung werden weitere Schritte folgen“, so die Stadt. Bislang gebe es weder Hinweise auf einen Datenabfluss von Servern der Landeshauptstadt noch auf Verschlüsselungen von Daten durch Schadsoftware.
Zweite Abschaltung nach IT-Angriff Ende Dezember 2022 auf Potsdams Verwaltung
Parallel wurden die Server der Landeshauptstadt wieder vom Landesverwaltungsnetz getrennt. Als weitere Reaktion wurde die Wiederinbetriebnahme der Online-Dienstleistungen gestoppt. Bereits aktivierte Dienste wurden wieder heruntergefahren.
Schon am 29. Dezember hatte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) diesen drastischen Schritt gemacht und die Rathaus-IT sicherheitshalber offline gestellt, damit keine Daten abfließen oder gesperrt werden, um die Stadt zu erpressen. Erst am 16. Januar wurde das E-Mail-System wieder aktiviert. Für den heutigen Dienstag hatte man den Neustart wichtiger Bürgerdienstleistungen angekündigt.
Die städtischen Gesellschaften, die Ende Dezember sicherheitshalber auch vom Netz getrennt wurden, gingen zumindest am Dienstagabend noch nicht offline. „Nein, wir haben keine Hinweise“, sagte etwa Pro-Potsdam-Geschäftsführer Bert Nicke der MAZ. Auch beim städtischen Klinikum „Ernst von Bergmann“ und den Potsdamer Stadtwerken gab es keine Abschaltung.
„Wir sind sensibilisiert, schauen uns unsere Systeme an, aber dort gibt es nichts Auffälliges, wo wir eingreifen müssten. Wir sind im Kontakt mit der Landeshauptstadt, aber es gibt keine Notwendigkeit für gemeinsame Schritte“, erklärte Stadtwerke-Sprecher Stefan Schulz am Abend.
Das Rathaus ist derzeit nur unter der Behördennummer 115 sowie der 0331 / 2890 erreichbar.