Oberlin-Prozess: Verhandlung am Donnerstag fällt aus
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© Quelle: Julius Frick
Potsdam. Der Prozess wegen der Tötung von vier Schwerstbehinderten im diakonischen Potsdamer Oberlinhaus soll anders als geplant erst in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Der Termin am Donnerstag falle wegen der Erkrankung eines Schöffen aus, sagte die Sprecherin des Landgerichts Potsdam, Sabine Dießelhorst, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch in Potsdam.
Die Prozesstage im Überblick
Zehn Verhandlungstage waren zunächst für das Strafverfahren gegen die Pflegerin Ines R. (52) angesetzt. Doch schon direkt nach dem Auftakt musste das Gericht drei Verhandlungstage pausieren – einer der Schöffen war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Inzwischen wurden neue Termine ergänzt – nach aktuellem Stand ist mit einem Urteil kurz vor Weihnachten zu rechnen. ► 1. Verhandlungstag:Das sagt die Angeklagte über ihr Leben ► 2. Verhandlungstag:Beschuldigte hatte düstere Vorahnungen ► 3. Verhandlungstag:Wäre die Bluttat zu verhindern gewesen? ► 4. Verhandlungstag:Psychiaterin hat keine Erklärung für die Tag ► 5. Verhandlungstag:Die Mordopfer aus dem Oberlinhaus ► 6. Verhandlungstag:Ärzte über die Angeklagte kurz nach der Tat ► 7. Verhandlungstag: „Sie hat ihre Leute abgearbeitet – wie ein Amokschütze“ ► 8. Verhandlungstag: Polizisten berichten vom Tatort
Termin für Urteilsverkündung fraglich
Derzeit sei geplant, am 16. Dezember eine Sachverständige zu einem Gutachten über die Angeklagte Ines R. anzuhören. Am 17. Dezember könnten dann die Plädoyers folgen und am 22. Dezember eine Entscheidung verkündet werden, sagte Dießelhorst: „Ob es dabei verbleibt, wird der weitere Verlauf der Hauptverhandlung zeigen.“
Die Gewalttat in einer Wohneinrichtung des evangelischen Sozialunternehmens Ende April sorgte deutschlandweit für Entsetzen. Die 52-jährige Angeklagte muss sich wegen Mordes vor dem Landgericht Potsdam verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht von einer erheblich verminderten Schuldfähigkeit aus.
Von MAZonline