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22. Forum Krampnitz in Potsdam

Planung für Krampnitz-Tram steht: Denkmalgeschütztes Chausseehaus muss weg

Visualisierung einer Straßenbahn-Trasse Neu Fahrland Richtung Krampnitz

Visualisierung einer Straßenbahn-Trasse Neu Fahrland Richtung Krampnitz

Potsdam. Die Stadt Potsdam und die Verkehrsbetriebe (Vip) haben „im Planungsverfahren genehmigungsfähige Lösungen für den Tramausbau“ nach Krampnitz gefunden. Das war die Hauptbotschaft des 22. Forum Krampnitz am Donnerstagabend. Der Verlängerung der Linie 96 in den Norden komme „eine elementare Rolle“ zu, wie Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos) betonte. Bekanntlich dürfen in Krampnitz nur dann die geplanten 10.000 Einwohner leben, wenn es die Tram-Anbindung gibt.

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Die Nedlitzer Straße soll ein zweites Gleis für die Straßenbahn erhalten, die Unterlagen sind bei der Planfeststellungsbehörde eingereicht worden. Parallel entstehen auf der gesamten Strecke bis zur künftigen Schule in Krampnitz Radwege, die Straßenführung wird stellenweise verändert, um Rückstaus und Unfälle zwischen Tram und Autos zu vermeiden.

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Tramführung ist „alternativlos“

Diese Bauarbeiten sollen zwei Jahre dauern – und haben sich schon jetzt verspätet, ursprünglich hatte man bereits im Oktober dieses Jahres mit den Arbeiten beginnen wollen, zuletzt war mit einem Baustart frühestens 2025 gerechnet worden. „Ein genauer Baustart kann derzeit aber noch nicht prognostiziert werden“, heißt es nun. Erst wenn diese Trasse fertig ist, sollen die Arbeiten an den beiden weiteren Bauabschnitten über die Insel Neu Fahrland und in Krampnitz selbst starten. Die Ausführungsplanung ist für 2025 und 2026 terminiert, dann erfolgt die Ausschreibung, frühestens 2027 bis 2029 wird gebaut.

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Die Tramführung über die Insel Neu Fahrland verläuft dann, wie im Juni 2022 von der SVV beschlossen: Die Gleise liegen getrennt von der Straße, die Tram gerät so nicht in den Stau. Das bedeutet nicht nur das Ende des denkmalgeschützten Chausseehauses an der B 2. Schon in der Planungsphase hieß es, diese Variante bringe als Nachteil „stärkere Inanspruchnahme privater Grundstücksflächen, daher höheres Risiko rechtlicher Auseinandersetzungen“ mit sich.

Eigentumsprobleme sind weitgehend geklärt

„Alle Gutachten sprechen dieselbe Sprache, die Trassenführung ist alternativlos“, so Uwe Loeschmann, Geschäftsführer der Vip. „Die Grunderwerbsthematiken sind größtenteils einvernehmlich mit allen privaten Eigentümern geklärt“, sagte Dezernent Bernd Rubelt. „Mit den restlichen stehen wir in Verhandlungen und sind optimistisch, das zeitnah auflösen zu können.“ Einzelfälle würden dann im Verfahren geklärt. An einigen Stellen wurde die Tramtrasse in der Planung leicht verschwenkt, damit mehr Abstand zu den bestehenden Gebäuden entsteht.

Auch Busse sollen nach und durch Krampnitz fahren, das Angebot werde „entsprechend der Besiedelung und der sich entwickelnden Nachfrage kontinuierlich hochgefahren“, teilen die Vip mit. In einer ersten Stufe werden ab 2024 der Bus 609 durch das Entwicklungsgebiet fahren und die Busse 604, 638, 697 und N15 in Höhe des künftigen Stadtplatzes Ost halten.

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Die Kosten des Mammutprojekts sind bislang nicht weiter gestiegen. „In den für uns relevanten Bereichen haben sich die Anstiege beruhigt“, so Uwe Loeschmann. Taxiert werden für den Ausbau vom Zentrum bis nach Fahrland 233 Millionen Euro, Insider rechnen mit deutlich höheren Kosten.

MAZ

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