Vorsicht, Phishing-Gefahr

Fake-Posting: Aufregung um angeblich entführtes Mädchen aus Potsdam

Fake-Post: Dieses Posting kursiert derzeit bei Facebook im Internet.

Fake-Post: Dieses Posting kursiert derzeit bei Facebook im Internet.

Potsdam. Der Text des Facebook-Postings klingt besorgniserregend. „Ein 5-jähriges Mädchen ist in Potsdam entführt worden“, steht dort. Auch ein Video zu dem Vorfall soll existieren. 

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Auf dem Vorschau-Bild ist ein Polizeiauto zu sehen, darüber wurde das Foto eines kleinen Mädchens mit Sonnenbrille im Haar gelegt. Außerdem ist das Phantombild eines Mannes abgebildet – es wird der Eindruck erweckt, als handele es sich um den mutmaßlichen Entführer.

Im Beitragstext zu dem Link heißt es: „Es ist jetzt vier Tage her und wir wissen immer noch nichts!! Wir haben fast alles versucht und immer noch nichts... Das ist wahrscheinlich unsere letzte Chance, unsere kleine Julie zu finden. Ich bitte euch Leute, diesen Beitrag zu teilen :((“

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In vielen Facebook-Gruppen gepostet

Geteilt wurde der Beitrag unter anderem in der Facebook-Gruppe „Kleidermarkt Potsdam - Secondhand Kleidung & Schuhe“. Wie auch in anderen Facebook-Gruppen landrauf und -runter in Brandenburg.

Doch offenbar gibt keinen Entführungsfall, an dem Verschwinden des Mädchens ist offenbar nichts dran, wie eine Nachfrage der MAZ bei der Pressestelle der Polizeidirektion Nord in Neuruppin ergab. „In unserem Bereich ist kein Fall einer solchen Kindesentführung bekannt“, erklärte Polizeisprecher Joachim Lemmel auf MAZ-Anfrage. Generell seien solche Meldungen mit Vorsicht zu genießen.

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Link führt offenbar zu einer Phishing-Website

Und tatsächlich: Schaut man sich die Meldung ganz genau an, fällt einem eine ungewöhnlich wirkende Internet-Adresse auf. „So etwas sollte man am Besten gar nicht anklicken“, rät der Polizeisprecher, denn unter Umständen könnte man auf eine so genannte Phishing-Website geleitet werden, die dann möglicher Weise Schaden am Smartphone oder dem PC anrichtet. „Wenn es offizielle Suchmeldungen gibt, werden die über vertrauenswürdige Quellen wie die Internetseite der Polizei oder lokale Medien veröffentlicht.“

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Ob sich der Ersteller bzw. die Erstellerin des Postings mit dem Vortäuschen einer Straftat strafbar gemacht hat, wird nun von der Polizei geprüft.

Fotos offenbar aus Kanada und USA

Offenbar ist der Ersteller jedenfalls international im Internet unterwegs. Nach einer kurzen MAZ-Recherche zeigt sich, dass sich der Täter offenbar sowohl bei der kanadischen Polizei (der angebliche Verdächtige) als auch bei diversen internationalen Zeitungen (das Mädchen) bedient und dort die Fotos für seinen aktuellen Fake-Posting eingesammelt hat.

Gesucht wird der Mann übrigens wirklich – in Surrey, einer Stadt im Südwesten der kanadischen Provinz British Columbia. Dort soll er am 2. März 2022 vor einer High-School wegen „unanständigen Handlungen“ aufgefallen sein.

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Bei dem Mädchen handelt es sich offenbar um Paislee S., die 2019 im Alter von 4 Jahren im US-Bundesstaat New York verschwand und erst zwei Jahre später gefunden wurde. Lebend. Ihre Eltern hatten sie damals selbst entführt und in einem Versteck untergebracht hatten.

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