Filmstudio Babelsberg gibt Entscheidungsfreiheit ab
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Aktionäre haben entschieden, die Entscheidungsgewalt der Studio Babelsberg AG an ihren US-amerikanischen Eigentümer abzugeben.
© Quelle: Ralf Hirschberger/dpa
Potsdam-Babelsberg. Seit Freitag steht fest, dass die Studio Babelsberg AG Entscheidungen nicht mehr selbstständig treffen kann. Nach Informationen des Rbb stimmte die Mehrheit der Aktionäre bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am Freitagabend für einen sogenannten „Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag“ mit der in Frankfurt ansässigen Kino BidCo GmbH zu. Damit wird das Studio Babelsberg in die Filmgesellschaft Cinespace Studios des US-amerikanischen Eigentümers TPG Real Estate Partners (TREP) übergehen, eine Plattform für Immobilieninvestments. Dass es eine Entscheidung für diesen Vertrag geben wird, galt bereits als gewiss.
Das Studio Babelsberg sieht trotz des Verlusts der Eigenständigkeit neue Chancen für das Geschäft mit Streaming und Fernsehen. „Wir freuen uns auf dieses nächste Kapitel, in dem wir unsere Beziehungen zu lokalen deutschen Produktionen ausbauen und weiterhin ein führender internationaler Standort für Kreative in der TV- und Filmindustrie bleiben werden“, sagte der Co-Vorsitzende Andy Weltman am Samstagabend.
Die Brandenburger Landesregierung hofft auf eine Sicherung des Standorts. „Entscheidend ist für die Landesregierung, dass die rund 100 Arbeitsplätze am Standort Babelsberg erhalten bleiben“, sagte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD).
Neue Personalien im Vorstand der Studio Babelsberg AG seit Herbst
Schon im Herbst 2022 wurde der Vorstand der Studio Babelsberg AG mit mehreren Vertretern des neuen Eigentümers besetzt. In einem gemeinsamen Bericht zur Hauptversammlung der Studios und der Kino BidCo GmbH hieß es bezüglich der künftigen Dreharbeiten: „Die Integration kann nur gelingen, wenn die Tätigkeiten der Cinespace-Gruppe aufeinander abgestimmt und auf ein gemeinsames Ziel, nämlich den Aufbau einer globalen Produktionsplattform ausgerichtet werden.“
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Der Produktionsstandort Berlin/Brandenburg solle weiterentwickelt werden, es solle den Babelsberger Studios ermöglicht werden, „ihren dynamischen Wachstumskurs in einem internationalen Umfeld fortzusetzen und zu beschleunigen“. Die Kino BidCo GmbH hält mehr als 70 Prozent der Aktien und Stimmanteile, die beiden Vorstände Carl Woebcken und Christoph Fisser noch einmal rund zehn Prozent.
MAZ