Paukenschlag im Rathaus

Potsdams Bildungsbeigeordnete Noosha Aubel verlässt Stadtverwaltung – und wechselt nach Berlin

Noosha Aubel (Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport)

Noosha Aubel (Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport)

Potsdam. Paukenschlag im Potsdamer Rathaus: Noosha Aubel – parteilose Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport – wird die Stadtverwaltung verlassen. Zum 28. Februar wird die 46-Jährige ihr Amt niederlegen. Das teilt sie in einer E-Mail an die Mitarbeiter der Verwaltung mit.

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Die Gründe für Aubels Abgang

Als Grund für ihre Entscheidung erklärte Aubel in der Rundmail: „Ich möchte spürbare und nachhaltige Verbesserungen der Lebens-, Arbeits- und Rahmenbedingungen für Kinder, Jugendliche, Familien, Kulturschaffende- und interessierte, Sportler:innen, Mitarbeitende und Partner:innen etc., kurzum für die Potsdamer:innen (mit)entwickeln und umsetzen.“ Dafür habe sie in den vergangenen fünf Jahren ihre ganze Kraft eingesetzt und vieles erreicht. „Leider nicht immer in dem Umfang, wie ich es mir gewünscht hätte, und es wurde in der jüngeren Vergangenheit zunehmend schwerer“, schrieb Aubel mit leicht verbittertem Unterton.

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Wie es für sie weitergeht, ließ Aubel in der E-Mail offen. Für sie gehe es nun „auf zu neuen Ufern“. Ufer, „die stärker von relevanten Inhalten, gemeinsamen Überzeugungen und einer wertebasierenden Kultur geprägt sein sollen. Ufer, an denen ich selbstbestimmt mit meinem Engagement und meiner Expertise mehr und grundsätzlichere Verbesserungen, insbesondere für benachteiligte Kinder und Jugendliche, erzielen kann.“

Über ihre Entscheidung habe sie Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Dienstag informiert. Auf MAZ-Nachfrage wollte Aubel, die seit 2017 Beigeordnete war, sich gestern nicht weiter äußern.

Aubel soll zu einer Stiftung in Berlin wechseln

Nach MAZ-Informationen wird Noosha Aubel zu einer privaten Stiftung in Berlin wechseln. Es soll sich um eine neu gegründete Jugendstiftung handeln, bei der sie Geschäftsführerin werden soll. Dem Vernehmen nach ist es die Unternehmerstiftung für Chancengerechtigkeit gGmbH.

Zuletzt war Aubel in die Schlagzeilen gekommen, als es gerüchtehalber um einen SPD-internen Versuch ging, Schubert als Rathauschef abzulösen – potenzielle Nachfolgerin: die parteilose Noosha Aubel, der man das SPD-Parteibuch angetragen habe. Aubel erklärte daraufhin auf MAZ-Anfrage zu den Gerüchten: „Ich wurde gefragt. Ich habe abgelehnt.“

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Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam-Museums, zeigte sich in einer ersten Reaktion enttäuscht von Aubels angekündigtem Weggang: „In Sachen Museum haben wir sehr gut miteinander zusammengearbeitet.“

Der überraschende Abschied reiht sich ein in eine mittlerweile lange Kette von scheidenden Mitarbeiterinnen des Rathauses oder kommunaler Unternehmen. Dazu zählten in den vergangenen Monaten und Wochen unter anderem Stadtwerke-Chefin Sophia Eltrop sowie die kaufmännische Geschäftsführerin des Verkehrsbetriebs Potsdam (ViP), Claudia Wiest, zudem Potsdams Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth sowie Museumsdirektorin Jutta Götzmann. Alle haben in anderen deutschen Städten neue Positionen gefunden.

CDU-Chef: „Dem Oberbürgermeister laufen seine besten Leute weg“

CDU-Fraktionschef Matthias Finken schlug gestern in eine ähnliche Kerbe: „Als ich die Nachricht vom Weggang von Frau Aubel erfuhr, fiel mir spontan ein: ,Dem Oberbürgermeister laufen seine besten Leute weg.’“ Finken drückte sein Bedauern über den Abschied der Beigeordneten aus: „Sie hat für mich überzeugende Arbeit geleistet und kompetent mit viel Sachverstand und Übersicht ihren Bereich geführt.“ Für die Zukunft wünsche ich Ihr alles Gute und Fortune im neuen Wirkungsbereich.

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Oberbürgermeister Schubert erklärte in einer Mitteilung: „Noosha Aubel wird mit ihrer fachlichen Expertise im Jugendschutz und der Jugendarbeit, die auch der Grund war, sie vor vier Jahren zusätzlich mit der Leitung des Jugendbereichs zu betrauen, eine neue Aufgabe an der Spitze einer Organisation übernehmen. Ich danke ihr für das Engagement in den vergangenen vier Jahren und ich wünsche ihr für ihre neue Tätigkeit und auch persönlich alles Gute.“ Er werde „umgehend“ die Neubesetzung der Beigeordnetenstelle vorbereiten, um in dieser herausfordernden Zeit die Vakanz der Stelle so kurz wie möglich zu halten, erklärte Schubert. In den kommenden Tagen soll eine zunächst kommissarische Geschäftsbereichsleitung bestimmt.

Von Ildiko Röd und Anna Sprockhoff

MAZ

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