Nach dem Messerangriff eines Jugendlichen auf einen Tram-Fahrer am Mittwochabend in Potsdam ist der Täter weiter auf der Flucht. Der Verkehrsbetrieb hat den Namen des Angreifers erfahren, aber stimmt der?
Babelsberg. Nach dem Messerangriff auf einen Straßenbahnfahrer in Babelsberg am Mittwochabend sucht die Potsdamer Polizei noch immer den Täter. Während aus Kreisen des Verkehrsbetriebes zu hören war, man habe den Namen des Angreifers genannt bekommen und er sei "szenebekannt", sagte Polizeisprecher Heiko Schmidt der Märkischen Allgemeinen Zeitung am Freitag, man kenne den Täter nicht und habe niemanden festgenommen. Solche Informationsveröffentlichungen könnten die laufenden Ermittlungen negativ beeinflussen und den Täter warnen.
Dem Vernehmen nach sind die Aufzeichnungen der Überwachungskameras der Straßenbahn ausgewertet worden und zeigen den Verdächtigen in optisch guter Qualität, wenn auch ohne Ton. Den kann der Fahrer dazuschalten, wenn er den so genannten „Panikknopf“ drückt – ein Überfallsignal. Offenbar ist das nicht passiert. Man kann aus dem Video Standbilder herauslösen und davon ausgehen, dass die Polizei mit solchen Fotos fahndet, doch für eine Veröffentlichung in den Medien braucht man Schmidt zufolge einen Antrag der Staatsanwaltschaft und einen Gerichtsbeschluss. Den gibt es noch nicht.